Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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einer Division Reiterei unter General Bruyeres, be— 
draͤngt ward, den Ueberrest zerstoͤrt und verbraunt, zu- 
gleich mit der Bruͤcke, die uͤber die Wilia fuͤhrte. Zwar 
drang Bruyeres albbald in die Stadt (den 28. Juni 
Morgens), Napoleon selbst kam wenige Stunden 
später, in der Hauptstadt Litthauens an; nichts aber war 
von den Magazinen zu retten. Der Kaiser mußte sich 
begnügen, nach Wiederherstellung der Brücke, durch 
Murats Reiterei den Feind zu verfolgen, der sich auf 
der Straße nach Swentziany und Niemenczyn zurückzog. 
Desselben Tages erreichte Oudinot mit dem zwei- 
ten Armeecorps, nachdem er die Weiterverfolgung Bag- 
gawouts aufgegeben, den Punct Wilkomir, wo er das 
erste russische Armeecorps suchte und fand. Wittgen- 
stein hatte dasselbe, gegenüber von Deweltowo, in 
Schlachtordnung gestellt. Es entzündete sich ernsthafter 
Kampf, während dem die Russen das große Magazin von 
Wilkomir in Brand steckten. Dann zogen sie auf der 
Straße von Swentziany zurück. Noch konnte durch 
schnelles Loschen des Feuers ein beträchtlicher Theil der 
Vorräthe gerettet werden, die den mangelleidenden Fran- 
zosen wohl zu statten kamen. Weil die Russen ihren Zug 
rückwärts gegen Dünaburg zu nehmen schienen, mußte 
Larschall Ney die nach Rikouli genommene Richtung 
verlassen, bei Süderwa über die Wilia gehen, um sich 
auf der Straße von Gedroitzi an Oudinot zu schließen 
und so des Feindes rechten Flügel zu bedrohen. 
Wirft man einen Blick über die ganze Kette der 
Stellungen, welche das franzbsische Heer Ende Juni's 
genommen hatte, so bildeten dieselben einen stumpfen 
Winkel, dessen Scheitelpunct vorwärts Wilna lag, das 
Ende des einen Schenkels links bei Rossiena, das andere 
rechts
	        
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