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Wittgenstein, der schon den Tag zuvor Nachricht
von Oudinot's Bewegung und Macdonald's Ein-
rücken in Jacobsstadt und Kreuzburg hatte, fürchtete, daß
beide ihre Vereinigung bei Sebej beabsichtigten. Dieß zu
verhindern und nicht von Pukow abgeschnitten zu werden,
ließ er sogleich den General Gamen mit einer Abtheilung
gegen Dünaburg ziehen, um Macdonald zu beobachten.
Er selbst wollte die ganze Macht hinter der Swoiana da
aufstellen, wo die beiden Straßen von Kochanowo und
Osweia zusammen treffen. Er zog dahin (30. Juli). Den
Vortrab führte General Kulniew.
Marschall Oudinot hatte aber Kliastitzy schon um
11 Uhr Morgens (30. Juli) erreicht, und, die Bewegung
des Feindes zu erkennen, leichte Truppen gegen Jacubowo
entsandt. Diese stießen bald auf den russischen Vortrab
unter Kulniew. Sogleich gebot Oudinot dem Gene-
ral Legrand, seine Truppen, mit Ausnahme eines
Regimentes, beim Dorfe Jacubowo aufzustellen. Das
erwähnte Regiment war zur Beobachtung der Sebejer
Straße, gegen Zamoszin gesandt. General Kulniew
mit zwei Jägerregimentern, bald durch zwei andere und
durch die Abtheilung Berg unterstützt, vor Jacubowo.
General Legrand hatte dieß Dorf, das in einer Ver-
tiefung gelegen ist, mit einem Regiment, und das linker
Hand desselben liegende Gehölz, durch ein anderes Regi-
ment besetzt. Kaum erblickte Kulniew vor jenem Ge-
hölz die feindlichen Posten, als er sie sogleich durch zwei
Jägerregimenter angreifen und auf ihre Hauptstellung
zurückwerfen ließ. Nicht so glücklich waren seine Versuche,
das in demselben stehende Regiment, welches den rechten
Flägel bildete, zu durchbrechen. Kulniew schickte
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daher zwei andere russische Jägerregimenter nach dem