Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

Drüngen der Obersten Heeresleitung auf sofortige 
Absendung des Friedensangebots. Erste deutsche 
Note und anschließende Aktenstücke. Nr. 21 bis Nr. 36. 
Nr. 21. 
Delegramm. 
Großes Hauptquartier den 1. Oktober 1918, 1 Uhr nachm. 
Der Kais. Legationsrat an Auswärtiges Amt. 
General Ludendorff bat soeben Freiherr von Grünau und mich in Gegenwart 
von Oberst Heye, Euer Exzellenz seine dringende Bitte zu übermit- 
telndaß unser Friedensangebot sofort hinausgeht. Heute 
haltedie Truppe, wasmorgengeschehenkönne seinicht vor- 
auszusehen. 
Ich habe darauf hingewiesen, daß es doch nichts an unserer Lage ändern könne, 
ob unser Angebot heute oder in den nächsten Tagen erfolge. Baron Grünau wird 
Euer Exzellenz gleichfalls später drahten, daß er noch mit Seiner Majestät Rücksprache 
nehmen wird. 
gez. Lersner. 
Nr. 22. 
Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918, 1 Uhr 30 nachm. 
An 
Major Frhr. v. d. Bussche 
für den Vizekanzler von Payer. 
Wenn bis heute abend 7 bis 8 Uhr Sicherheit vorhanden ist, daß Prinz Mar 
von Baden die Regierung bildet, so bin ich mit dem Aufschub bis morgen vormittag 
einverslanden. 
Sollte dagegen die Bildung der Regierung irgendwie zweifelhaft sein, so halte 
ich die Ausgabe der Erklärung an die fremden Regierungen heute nacht für geboten. 
gez. von Hindenburg. 
Notiz übergeben 1. Oktober 2 Uhr nachm. 
An Exzellenz von Payer. 
gez. v. d. Bussche. 
Nr. 23. 
Delegramm. 
Großes Hauptquartier den 1. Oktober 1918, 2 Uhr nachm. 
Der Kais. Wirkliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. 
Geheim. 
General Ludendorff sagte mir eben in Gegenwart von Oberst Heye und Lersner, 
Euerer Exzellenz seine dringende Bitte zu übermitteln, das Friedensangebot sofort hin-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.