10 Berlin in den ersten Märzwochen.
geht aufs Schloß. — Es müssen die Höfe im Innern besetzt
werden, auch die unvergitterten Fenster an der Rampe. Die
Truppen müssen konsigniert werden. Die Leipziger Eisenbahn
soll Studenten mit dem nächsten Zuge erwarten, eine Eskadron
Dragoner dürfte dort aufzustellen sein.
D. 15. März 48. gez. v. Minutoli.“
„Die Schloßbewachung, wenigstens 1 Bataillon und 1 Es-
hadron, mag vom TLustgarten ins Tor marschieren und im
Innern der höfe verdecht stehen bleiben.
Den Ungriff bitte ich dem Hublikum zu überlassen;
— alle guten Bürger halten sich fern — das Gesindel wird
weichen oder vernichtet.
D. 15. März. v. Minutoli.“ 1)
[Gegen Abend begann die Menge gegen die an den Schloß-
portalen aufgestellten Wachmannschaften mit aufgerissenen
Pflastersteinen zu werfen. Die wiederholten Zufforderungen
sich zurüchzuziehen, wurden mit neuen Steinwürfen beant-
wortet.] Besonders fand dies bei Hortal Nr. 2 statt, wo
wir standen (General Meumann 2) war auch hier) und ganze
Lagen solcher Steinwürfe aushalten mußten. Diese dicht vor-
gedrängte Masse, die von den zweideutigen Schutzmännern
mit weißer Binde am Arm zurückgehalten wurde, bestand
aus wahrhaftem Lumpengesindel, Eestalten, die das Tages-
licht zu scheuen hatten; also für Geld Gedungenen. Diesem
Dinge sollte daher durch Anwendung der Feuerwaffe ein
Ende gemacht werden. Der Befehl dazu und das Seichen
1) Bei (Schulz), Berliner Märztage S. 17 sind die beiden
Schreiben in eins zusammengezogen.
2) Generalleutnant und Generaladjutant des Königs.