Full text: Aus den Berliner Märztagen.

18. März. Anordnungen bei den Truppen. 19 
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zurüchgehalten. Es ham daher sogleich der Befehl, der 
General DHrittwitz solle das Kommando übernehmen; dies 
ist die Deranlassung, daß Eeneral Dfuel seine Stellung 
verlor.t) 
Da in diesem Moment alle Kommunikation mit den 
Toren unterbrochen war, so war man sehr verlegen, wie den 
daselbst hinbeschiedenen fremden Bataillonen die Befehle zu- 
Kommen zu lassen. Da erbot sich Hauptmann a. D. v. Loos 
(früher beim 2. Garde-Regiment) diesen Truppen die er- 
forderlichen Ordres zu überbringen.2) Er vollführte dies 
auch mit so vielem Geschich, aber nicht ohne große persön- 
liche Gefahr, da er die bereits errichteten Barrikaden zu 
passieren hatte, daß den verschiedenen Bataillonen ihr Zuftrag 
und ihre Bestimmung mitgeteilt werden konnte. So wurde 
den an das Frankfurter Tor beorderten Truppen des 8. und 
12. Regiments 3) aufgegeben, auf jeden Fall bis zum 
Alexanderplatz vorzudringen. Um das Schloß waren nun 
die Hlätze ganz leer von Menschen geworden, in den an- 
1) Pfuel wurde zum Inspekteur der 3. Armee-Inspektion er- 
nannt. Eine auf ihn selbst zurüchgehende Darstellung dieser Vor- 
gänge bietet Barnhagen, Tagebücher Bd. 4 S. 304 u. 329. Die 
Übertragung des Befehls an Prittwitz hat nach Aussage mehrerer 
Quellen (Gerlach, Varnhagen, Schulz) der Minister v. Alvensleben 
bewirkt. Nach den Aufzeichnungen des Generals von Fransechy über 
Unterhaltungen mit Kaiser Wilhelm J. hat dieser sich als den Urheber 
der Maßregel betrachtet (ogl. Militär-Wochenblatt 1907 Nr. 147). 
2) Vgl. Meyerinck, Beiheft zum Militär-Wochenblatt von 1891 
Heft 4/5 S. 145. 
3) Das einzige Bataillon des 12. Inf. Regts., das überhaupt 
in Berlin war, gehörte zu den von Halle ankommenden Truppen. 
Am Frankfurter Tore standen 2 Bataillone des 8. Regiments. 
Vgl. Schulz S. 44fff. 
2“
	        
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