20 Der 18. und 19. März.
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stoßenden Straßen sah man die sich aufbauenden Barrihaden,
welche sich in der Königsstraße bis zum Hlexanderplatz hin
erstrechten, während in der Breiten-Straße sich erst eine große
Barrikade in der Nähe des Kölnischen Rathauses erhob, welche
man, als es anfing dunkel zu werden, durch vorgesetzte
Lichter oder Lampen erleuchtete.
Zu dieser Seit erschien von der Opernbrücke her die
bewaffnete Schützengilde; der Major v. Gansauge, der mit
einer Ulanen-Eskadron hier aufgestellt war, gestattete ihnen
jedoch ein weiteres Dordringen bis zum Schloß nicht, da ihr
Benehmen sehr verdächtig war; wenigstens sind sie auf dem
Flechk zur Besetzung einer Barrikade abmarschiert. — Der Kampf
war also beschlossen und nach der Lage der Dinge un-
vermeidlich. Es mochte ½5 Uhr nachmittags sein, als er
begann."!) Machdem als vorangehende Kufforderung zum Zus-
einandergehen ein dreimaliger Wirbel von den sämtlichen
Bataillons-Tambours gegeben worden war, wurde ein Ee-
schütz auf der Langen Brücke placiert und eine Granatladung
abgefeuert. Gleich darauf rüchte das Füsilier-Bataillon des
1. Garde-Regiments in nngriffskolonne in der Königsstraße
vor, wurde aber schon durch eine Barrikade an der heiligen-
geist-Straßeneche aufgehalten und erhielt Feuer aus den
Fenstern der nebenliegenden Straßen, während die Barrikade
selbst unbesetzt war. Um die Zufwiegler zu delogieren, schlug
man daher die Haustüren ein, drang in die häuser und stieß
alles, was mit den Waffen in der hand gefunden wurde,
nieder. Eine halb lächerliche Szene war, als ein haus-
eigentümer, ein Jude, ein paar tüchtige Ohrfeigen erhielt,
1) Der Kampf hat an den verschiedenen Stellen zu verschiedener
Zeit begonnen.