19. März. Ilucht des Prinzen von Preußen. 33
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Um aus der Stadt zu kommen, hatte er sich eines Wagens
von General Nostitz bedient, begleitet von Hherrn v. Dinche
(sein früherer Kdjutant),!) welcher hinten aufgestiegen war,
und brachte die Nacht bei herrn v. Schleinitz vor dem Pots-
damer Tor zu.“) Am 20. abends war der Hrinz mit der
Prinzessin in öpandau in der Wohnung des Kommandanten
auf der Sitadelle (mein Bruder, der Oberst Graf Waldersee,
war bei ihm) und hielt sich dann mehrere Uage auf der
Pfaueninsel versteckt auf. Die Prinzessin von Preußen ver-
ließ auch am 10. abends Berlin; wir sahen die Wagen mit
vielen Effekten aus dem Dalais vom Torwege in der Behren-
straße in der Dämmerung sehr schnell abfahren.") Auch
gegen die beiden persönlichen Adjutanten des Prinzen war
die Stimmung gerichtet, besonders gegen Graf UMönigsmark,
der aus seinem Hause flüchten mußte, da er bis dahin verfolgt
wurde. Beide Kdjutanten, der andere Major v. Bergh, mußten
ihre Stellung beim Prinzen aufgeben.
Was die Prinzessin von Preußen anbetrifft, so hörte ich
unmittelbar darauf von einem Gespräch, welches sie auf
dem Schlosse mit dem Minister Graf Klvensleben") in dem
1) Ireiherr v. Vinche-Olbendorf. Näheres über seinen Anteil
in dem Artikel der Allg. Deutsch. Biographie von Petersdorff.
2) Das ist unrichtig. Der Reg. Rat v. Schleinitz — ein Bruder
des späteren Hausministers — brachte den Prinzen noch am Abend
des 19. nach Spandau. In der Nacht vom 20. zum 21. fand die Fahrt
nach der Pfaueninsel statt, die der Prinz am Abend des 22. verließ.
1) Die Prinzessin ist zusammen mit dem Prinzen sowohl von
Berlin nach Spandau wie von dort nach der Pfaueninsel gefahren.
Am 22. abends ham sie nach Potsdam (Preuß. Jahrb. Bd. 63 S. 540).
4) Von 1836—1842 Finanzminister, dann — bis Mai 1844 —
Kabinettsminister. Vgl. Petersdorff in der Historischen Zeitschrift
Bd. 100 S. 263—316.
Graf Waldersee, Erinnerungen. 3