Full text: Aus den Berliner Märztagen.

20. und 21. März. Umritt des Königs. 39 
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AKufruhr brachte. Man fing wieder an die Sturmglocken 
zu läuten und Barrikaden zu bauen, weshalb bekannt gemacht 
wurde: [„Wir verbürgen uns dafür, daß das Eerücht vom 
Knrücken der Truppen auf die Stadt ein vollkommen un- 
begründetes ist. Berlin, den 20. März 1848. Graf Krnim, 
Graf Schwerin, Bornemann, v. Below, Slügel-Kdjutant.“!] 
Dieses Gerücht war absichtlich auch durch Leute, die zu pferde 
vom hHallischen Tore hereingekommen waren, verbreitet 
worden.) 
Den 21. zdibeit der ekammien Om'# des Kômigs Zach 
dem Bericht der Spenerschen Zeitung, in den er — auf Grund des 
urspr. Tagebuchs — einfügt, daß sich auch die Prinaen Wilhelm, 
Adalbert und Waldemar im Zuge befanden. 
Ich war in der halle, als der König von diesem Umritt 
zurüchhehrte, der Königin in die Arme fiel und ihr sagte, 
daß alles gut abgegangen sei. Es kam jedoch gleich wieder 
eine Deputation mit der Bitte, Seine Majestät möchte auch 
nach der Königsstadt kommen, wozu er sich auch augenblichlich 
entschloß, und daher der Sug sich von neuem in Bewegung 
setzte..) Uachdem fiel der Stadtverordnete Gleich, der die 
Fahne vorgetragen hatte, in der Halle in Ghnmacht und 
zog sich den Rock in Gegenwart aller herrschaften aus. 
1) Die Meldung der Schutzwache des Anhalter Torbezirks bei 
Wolff S. 284, ogl. Schulz S. 116. 
2) Nach der vornehmlich auf dem Berichte der „Vossischen 
Zeitung“ beruhenden Erzählung in Wolffs Chronik (I, 296) nimmt 
der Zug seinen Weg ohne Unterbrechung von der Universität über 
den Schloßplatz nach der Königsstraße. Der Bericht der „Spenerschen 
Zeitung“ erwähnt den Umritt durch die Königsstraße überhaupt nicht. 
In dem ursprünglichen Tagebuch steht: Der König reitet nach den 
Linden und später nach der Königsstadt.
	        
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