Full text: Aus den Berliner Märztagen.

30. März. Einrücken des 24. Infanterie-Regiments. 51 
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werden, und begaben uns zum Brandenburger Cor hinaus 
nach dem Dotsdamer, wo wir bereits eine große Masse 
Bürgerwehr en baie aufgestellt fanden, die sich weit aus- 
dehnte. Diesseit Schöneberg stießen wir auch schon auf das 
Regiment, mit grünen Sweigen am helm, welche man als 
Friedenszeichen den Soldaten angeboten hatte. Vor dem Regi- 
ment marschierten aber sämtliche Barrihadenhelden, die 
handwerksvereine uff. mit ihren Fahnen. Der Marsch wurde 
aber sehr oft aufgehalten durch die stattfindenden An- 
sprachen. Es folgt die Ansprache eines Lehrers des Handwerker- 
vereins an den Obersten nach dem Bericht der, Spenerschen 
Zeitung“. Der Lehrer hing sich an den Arm does ersten Haunt- 
munns und ging neben ihm bis aur Kaserne. 
Kuch in der Leipziger Straße, wo Kopf an Kopf stand, 
und alle Henster geöffnet waren, woraus Tücher wehten, 
fanden diese Knreden statt, so daß der Einmarsch von 2 Uhr 
bis ½5 Uhr dauerte, ehe das Regiment die Kaserne des 
2. Garde-Regiments erreichte.1) Wir (nämlich Oberstleutnant 
Mohrenberg,?) Major Leblanc,-) Rittmeister Apel) und ich), 
in Begleitung des Generals Ditfurth, mußten häufig den Suruf 
hören: „Gendarmen fort!“", indem zwei mit in der Suite waren. 
Den 31. März. Der Uönig noch in Potsdam. 
heute fand das Einrückhen von zwei Bataillonen des 
1) Geschichte des Inf. Regts. Nr. 24, neu bearbeitet von P. Becher, 
Rd. II S. 6: „Den Offizieren war durch strenge Befehle eingeschärft, 
jeden Zusammenstoß mit der Menge zu vermeiden.“ 
2) Platzmajor. 
") Vgl. S. 9. 
4) Hauptmann der Landgendarmerie und Adjutant beim Gou- 
verneur von Berlin, der zugleich Chef der Landgendarmerie war.
	        
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