Full text: Impf-Friedhof.

aufmerksam gemacht hatte, geimpft. Daß der Arzt sagte, das Kind 
müsse nächstes Jahr doch geimpft werden, beruht für's Erste schon 
auf einer Unkenntnis der Gesetze — einem Amtsarzte dürfte so etwas 
nicht passieren — denn der § 10 spricht von gänzlichen oder vor- 
läufigen Befreiungen und nicht etwa davon, daß jedes Kind bis zum 
3. Lebensjahr geimpft sein muß. Ferner ist die Aeußerung, er mache 
nur ganz kleine Schnitte, bezeichnend genug. 
Siegmund Paul Meyer. 
6. Banreuth, 1911, gemeldet von Siegmund Paul Meyer, 
Bayreuth,. 15. April 1911: 
Elisabethe Ritter, 12 ⅛/ 
Jahre alt, im Mai 1910 
in der Schule geimpft. Vor- 
her ganz gesund. Nach der 
Impfung starke Schwellung 
der Achseldrüsen, die auch 
jetzt noch immer mäßig ge- 
schwollen sind. An Hand und 
Arm zuerst kleine Blaschen, 
die zusammenschmolzen; zur 
Zeit Zweimarkstückgröße und 
kleine ekzematöse Geschwüre 
an Ellbogen, Vorderarm und 
Hand; 7 Stellen. Es scheint 
Vaccina in eccemata zu sein. 
Die Geschwüre haben eine 
rauhe, nach innen kraterartige 
Form. Der rechte, geimpfte 
und kranke Arm ist viel 
schwächer geblieben, als der 
gesunde linke. 
  
7. Banreuth. 1909. Knabe in Windhof, G. B. von B. (ein- 
gesegnet 1910) wurde 1909 geimpft, lag 6 Wochen schwer krank dar- 
nieder: Lichtmeß 1910: Ausschlag im Gesicht und Mund, Mundfäule, 
Zähnebluten, 4 Wochen lang krank. Der Arzt von O. wußte sich 
nicht zu helfen (und dem Knaben auch nicht!). 
8. Banreuth. 1908. Töchterchen Anna des Bauern J. M. in 
W., jetzt 4 Jahre alt, lag 8 Wochen nach der Impfung krank. Es
	        
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