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wo er s/. Jahre verblieb. Von dort holten wir ihn mit verwachsenem
Fuß und zerschnittenem Kopf zurück. Jetzt, nach 8 Jahren, tritt die
alte Geschichte wieder auf; es bilden sich Eiterbeulen und somit ist
der Junge wieder in Behandlung. Die Aerzte arbeiten mit Schneiden
und Brennen, an eine Heilung glaube ich nicht mehr.“
628. Minden. a) Wilhelm Pape, Simonstraße 10, Sohn des
Schneiders Heinrich Pape, in Osnabrück am 6. 8. 1902 geboren und
dort im Alter von 8 Monaten von Ir. Bitter geimpft, war bis zur
Impfung kräftig und gesund, stand schon mit 6 Monaten allein und
lief an Stühlen und Wänden entlang. Nach der Impfung blieb die
Entwicklung zurück, er verlernte das Laufen, bekam X-Beine und kam
erst im 4. Jahre wieder zum Laufen. Die Füße sind noch heute
nicht gesund.
Dazu schrieb der Vater am 28. 8. 1911:
b) (3) „Ich habe 3 Kinder infolge der Impfung durch den
Tod verloren. Sie waren bis zur Impfung gesund, kränkelten nach
der Impfung, litten an allerei Gebrechen, wurden nicht wieder besser
und starben im Alter von 1 Jahr 7 Monaten, 1 Jahr 8 Monaten
und 1 Jahr 5 Monaten.
e) Zwei dagegen nicht geimpften Kindern von 4 und 2 Jahren
fehlt nichts. Beide sind gesund und munter. Ich werde sie auf
keinen Fall impfen lassen.“
629. Minden. Frau Münstermann schrieb am 3. 11. 1911:
.Ich habe einen Fall, wo der ursächliche Zusammenhang mit der
Impfung vom Kreisarzt nicht geleugnet werden kann (7, die heilige
Staats= und Impfmord-Medizin kann alles!) Da die Impfpusteln
2 Jahre lang eiterten, talergroß waren und sich von der Impfstelle
aus eine Schuppenflechte über den ganzen Körper zog. Es betrifft
ein sonst sehr hübsches Mädchen, dessen Gesicht von diesem Schaden
freiblieb. Der Fall wird jetzt dem Reg.-Präsidenten weitergemeldet.“
630. Minden. Johanna B. wurde am 19. 4. 1894 geboren;
zum ersten Mal am 25. 5. 1895 von Dr. Schl. privat geimpft, zeigte
sich Skrofulose. Sie wurde am 31. 5. 1907 vom Kreisarzt Dr. S.
wiedergeimpft. Das Kind hatte schlimme Augen; der Augenarzt
Dr. Gl. erklärte das Leiden für Skrofulose. Wegen dieses Augenleidens
unterblieb 1906 auf Anraten der Lehrerin (Bravo! Daß solche Leute
immer noch vernünftiger und menschlicher denken als diese Staats-
mediziner!) die Impfung. Obgleich das Kind 1907 den Kreisarzt