— 233 —
auf seine Augen aufmerksam machte und das Leiden noch in vollem
Umfange bestand, impfte der Kreisarzt doch. Die Impfstellen blieben
wund, wurden immer größer und verbreiteten sich nach und nach
flechtenartig über den ganzen Körper und sind bis heute. am
20. 12. 1911, trotz aller angewendeten ärztlichen Mittel nicht zu
heilen, obgleich der Arzt meinte, das würde sich geben. (Eine Ideal-
Wissenschaft!)
631. Minden. Martha, die Tochter des Polizei-Sergeanten H.,
am 21. 9. 1897 in Longeville bei Metz geboren, wurde, nachdem sie
zweimal „ohne Erfolg“ privat vom Hausarzt geimpft worden war,
im Monat Mai 1911 zum dritten Male in der Mittelschule vom
Kreisarzt Dr. S. geimpft, obgleich Skrofulose bestand. 14 Tage
später stellte sich allgemeine Schwäche und Müdigkeit ein, auf dem
Rücken bildeten sich große Wunden. Der Arzt nannte es Karbunkel-
geschwüre.
632. Minden. Margarete K., geboren am 30. 9. 1893, wurde
im 6. Monat vom Dr. S. geimpft. Das Kind hatte am Hinterkopf
einen Blutschwamm. Der Arzt impfte darauf, damit er
vergehen sollte! (In manchen Hirnen der Staatsmedizin sieht's
doch recht sonderbar wissenschaftlich aus!) Das Kind blieb in der
Entwicklung zurück und verblödete vollständig.
633. Minden. Schlachtermeister Schl. gibt am 30. 8. 1911
an: „Mein vollkommen gesunder Sohn Heinrich, am 10. 2. 1904
geboren, wurde im Juli 1905 in Sarstedt von Dr. K. geimpft. Sofort
danach trat große Schwäche ein, es bildeten sich Geschwüre am linken
Arm und rechten Bein. Dieselben mußten öfters vom Arzt geschnitten
werden. Volle 4 Jahre haben wir verschiedene Aerzte gehabt. Der
Arm ist krumm geblieben; mit 5½ Jahren hat unser Sohn das
Laufen gelernt, aber nur mit Schienen.“
634. Dorta, den 1. 9. 1911: „Ich der Schneidermeister Fr.
Witthaus bescheinige hiermit, daß, soweit mir von anderer Seite nicht
das Gegenteil bewiesen ist, mein Kind Charlotte Witthaus, geboren
am 18. 7. 1904, ihre Krankheit, woran sie einige Jahre gelitten hat,
nur von der Impfung bekommen hat. Fast ein ganzes Jahr hat sie
kein Tageslicht sehen können und hatte außerdem am ganzen Körper
Ausschlag, wovon heute noch die Narben zu sehen sind. Ohne die
furchtbaren Qualen und Schmerzen, die mein Kind gelitten hat, ist
mir auch ein enormer Kostenaufwand für Aerzte entstanden. Ich