VIII
des Gesetzes, weshalb die Unterschrift unseres Kaisers und Kanzlers,
wenn dünkelhafte Oberste oberster Instanzen, wenn vergewaltigende,
willkürlich ihren Willen durchsetzen wollende Behörden, nein,
Regierungen, jedes Gesetz durch solch ein Verfahren, wie das des
Oberverwaltungsgerichts, schon 3 Minuten nach der schweren Geburt
zur Null zu machen imstande sind Das ist Volksverrat! Das ist
um so mehr schmählichster Volksverrat, als schon die Grundlage zu
diesem jetzt mißachteten Gesetz, das Gutachten der wissenschaftlichen
Deputation für das Medizinalwesen, „erlogen ist, und die vorhandenen,
wirklichen, ganz abgesehen von den amtlich zugestandenen, Impf-
schäden Legion sind. Legion ohne jede Uebertreibung. Von „sachver-
ständiger Seite wird man über das Wort Legion herfallen, genau
wie man es früher tat, als Impfgegner sich gegen die verbrecherische
Inokulation auflehnten, als Impfgegner die Uebertragung der Syphilis
behaupteten und feststellten, daß tausende von Fällen vertuscht. ver-
heimlicht und nicht anerkannt wurden, bis man schließlich in allen
diesen Fällen die große, ungeheure Schmach zugeben mußte. Ist es
denn nicht wahr, daß man hundertmal eher für seinen Geldbeutel
lügt, als für seine Ideale? Weshalb sollen wir denen glauben, die
dafür bezahlt werden, daß sie uns ihren Glauben mit Staatsgewalt,
die wir auch zahlen, aufhängen? Aber es ist ja nicht das „Bezahlt-
werden“ allein, was die Mediziner so ungeheuerlich mit der Wahrheit
umspringen läßt, was sie zu Inquisitoren und Jolterknechten macht,
es ist vor allen Dingen die unabsehbare, entsetzliche Schmach, schon
weit über 100 Jahre den Völkern einen wahnsinnigen und wahn-
witzigen Aberglauben ausgezwängt und damit Ungezählte dem frühen
Grabe überliefert zu haben, ganz abgesehen von der noch viel größeren
Anzahl, die sie mit Hilfe ihrer Messer und Schmieren elend und siech
machten. Windet Euch — Ihr Volksverführer und Volksvergifter, diese
ungeheure Schmach hängt Euch an den Rockschößen und bleibt Cuch an-
hangen, so lange man von Ench spricht, sie wird von Tag zu Tag größer
größer, je länger Ihr duldet und verlangt, daß das Volk gezwungen werde
sich diesem kindermordenden Wahnwitz zu fügen und sich glaubenslos
ja willenlos zu unterwerfen. Den Volksführern aber und den Fürsten
denen ich mit diesem Buche zeigen will, wie sie sich despotisch an ihrem
Volke vergehen, setze ich Tiedge's Gedicht hierher:
Welch ein Anblick! Hierher Volksregierer!
Hier bei dem verwitternden Gebein
Schwöre, Deinem Volk ein sanfter Führer,
Deiner Welt ein Friedensgott zu sein.