Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Der Dank des Kaisers an die holländische Kolonie. 
Auf das Huldigungstelegramm der Berliner holländischen Kolonie an 
den Kaiser ist vom kaiserlichen Hauptquartier folgendes Antworttelegramm 
eingetroffen: 
Seine Mojestät der Deutsche Kaiser haben sich über die freundliche 
Kundgebung der Berliner holländischen Kolonie und ihre opferwillige Teil- 
nahme an den segensreichen Bestrebungen des Deutschen Roten Kreuzes leb- 
haft gefreut und lassen vielmals danken. 
Auf allerhöchsten Befehl der Geheime Kabinettsrat von Valentini. 
Froßer Sieg bei Metz unter dem Kronprinzen von Bayern. Völlige 
Niederlage der Franzosen. — Viele tausende Gefangene und zahlreiche 
EGeschütze erobert. 
W.T. B. Berlin, 21. August. Unter Führung Seiner Königlichen 
Hoheit des Kronprinzen von Bayern haben Truppen aller deutschen 
Stämme gestern in Schlachten zwischen Metz und den Vogesen einen Sieg 
erkämpft. Der mit starken Kräften in Lothringen vordringende Feind 
wurde auf der ganzen Linie unter schweren Verlusten geworfen. Viele Tau- 
sende von Gefangenen und zahlreiche Geschütze sind ihm abgenommen; der 
Gesamterfolg läßt sich noch nicht übersehen, da das Schlachtfeld einen 
größeren Raum einnimmt, als in den Kämpfen von 1870/71 unsere gesamte 
Armee in Anspruch nahm. Unsere Truppen, beseelt von unaufhaltsamem 
Drang nach vorwärts, folgen dem Feind und setzen den Kampf auch fort. 
Englands Verrat an der weißen Nasse. 
W.T. B. Wien, 21. August. Das „Fremdenblatt“ schreibt zu dem 
Ultimatum Japans: 
„Japan ist in die Reihe der Gegner Deutschlands getreten. Damit hat 
sich ein Ereignis vollzogen, welches in Zukunft für England weit gefähr- 
licher werden wird, als es in der Gegenwart für Deutschland ist. Bisher 
war es die weiße Rasse, welche in Asien den Gang der Ereignisse bestimmte. 
Jetzt ist es England, welches — selbst mehr als 300 Millionen Untertanen 
besitzend — dem ehrgeizigsten, kriegstüchtigsten asiatischen Volke Gelegenheit 
gibt, in einem rein europäischen Konflikt eine Rolle zu spielen. England 
stärkt die Position Japans in Ostasien, verkennt die eigenen wichtigsten 
Interessen und legt, um momentane Rachsucht zu befriedigen, den Grund 
zu künftigen schweren Sorgen. 
England vergewaltigt Aegypten. 
W.T.B. Wien, 21. August. Die „Politische Korrespondenz“ meldet: 
Aegypten wird seit Ausbruch des Krieges vollständig als englische Provinz 
behandelt. Die Verwaltung des Landes befindet sich in Händen der bri- 
tischen Militärbehörden. Ein englisches Dekret an die ägyptische Regierung 
verfügte, daß das ganze ägyptische Gebiet für Kriegszwecke Englands 
benutzt werden könne. 
Der Kaiser und die Regierungsgeschäfte. 
Die halbamtliche „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht an 
der Spitze des Blattes folgendes: 
„Seine Majestät der Kaiser und König wird auch vom Großen Haupt- 
quartier aus die Regierungsgeschäfte weiter führen. Nur für eine Anzahl 
 
	        
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