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währte, war der furchtbarste, den ich seit Beginn des Krieges gesehen.
Ich muß sagen, die Deutschen taten alles, was sie konnten. Sie scheuten
keine Opfer, und aus ihrer Todesverachtung konnte man sehen, daß sie
beschlossen hatten, zu siegen oder zu sterben. Am 16. blieb die Situation
im wesentlichen unverändert, die Nacht vom 16. zum 17. September war
fast ganz ruhig. Bei Tagesgrauen am 17. September begann der Kampf
mit erneuter Kraft. In diesem Kampfe wurde ich verwundet.“ (Berl.
Tagebl., 480, 21. September.)
Russische Barbarei.
Eine amtliche Mitteilung des W.T.B. vom 21. September gibt fol-
genden aufgefangenen Funkspruch vom 25. August d. IJ., 12 Uhr mittags,
wieder:
„General Postowmski an den Kommandeur des 1. Armeekorps:
Ich bitte unverzüglich weiter zu geben, an die 2. Infanterie-Dioision
und den Stab des 23. Armeekorps, 7 Uhr 13 morgens an Btk. der
Kommandierende befehle, eine Kompagnie mit einem energischen
Kommandeur auszuschicken, mit dem Auftrag, alle Förster ohne Er-
barmen zu erschießen.“
Für die gegen General Martos erhobene Beschuldigung hat sich bis
jetzt kein Beweis erbringen lassen. Martos bestreitet seine Schuld. Die
Untersuchung wird fortgesetzt.
Neue Erfolge bei Reims und Verdun.
Großes Hauptquartier, 21. September. (W. T.B.)
Bei den Kämpfen um Reims wurden die festungsartigen Höhen
von Craonelle erobert und im Vorgehen gegen das brennende Reims
der Ort Betheny genommen.
Der Angriff gegen die Sperrfortlinie südlich Verdun überschritt
siegreich den Ostrand der vorgelagerten, vom französischen 8. Armee-
korps verteidigten Cote Lorraine. Ein Ausfall aus der Nordostfront
von Verdun wurde zurückgewiesen.
Nördlich Toul wurden französische Truppen in Biwak durch Ar-
tilleriefeuer überrascht.
Im übrigen fanden heute auf dem französischen Kriegsschauplatz
keine größeren Kämpfe statt. In Belgien und im Osten ist die Lage
unverändert.
Die Mecklenburger im Felde.
Schwerin, 21. September. Der Großherzog von Mecklenburg-
Schwerin hat den nachstehenden Erlaß an das mecklenburgische Kon-
tingentskommando gerichtet:
„Ich habe während der letzten Wochen meine Truppen in zahl-
reichen schweren, stets siegreichen Gefechten und auf mühevollen, auf-
reibenden Märschen gesehen, beziehungsweise mir darüber Meldung
machen lassen. Ihre hervorragenden Leistungen, ihre Tapferkeit, Stand-
haftigkeit und Manneszucht haben mich mit stolzer Freude erfüllt. Ich
spreche allen meinen Soldaten, Offizieren, Unteroffizieren und Mann-
schaften meinen Dank und höchste Anerkennung aus und bin gewiß, daß
meine Mecklenburger wie bisher auch fernerhin stets ihren Fahnen und
ihrem Heimatland Ehre machen werden.“