Full text: Ereignisse und Gestalten 1878-1918

Als meinen ersten Generaladsutanten wählte sch den General 
v. Wittich, als mesnen ersten Chef des Milftärkabinetts den 
Kommandeur der 2. Garde-Infanterle-Division General v. Hahnke, 
letzterer war ein Freund Kaiser Friedrichs III., und, als ich noch 
beim 1. Garde-Regiment zu Fuß stand, mein Brigadekommandeur 
gewesen: zwei Männer von milttärlscher Erfahrung und elsernen 
Grundsätzen, die ganz den Gedankengang ihres Herrn telslten und 
mir bis zu ihrem Lebensende mit vorbfldlicher Mannentreue ver- 
bunden geblieben sind. 
Als Chef des Hofes wählte ich den mir von meiner Jugend 
her bekannten früheren Hofmarschall meines Baters, den Grafen 
August Eulenburg, der noch 82jährig bis zu seinem im Juni 1021 
erfolgten Tode das Mintsterkum des Köntglichen Hauses geleitet 
hat. Ein Mann von feinem Takt, ungewöhnlicher Begabung, klarem 
Blick auf höfischem, wie polseischem Gebiete, von lauterem Charakter 
und goldener Treue zu selnem König und dessen Hause. Seine 
vielseitige Begabung hätte ihm gestattet, ebenso wie er als „der“ 
Hofmarschall in ganz Europa bekannt war, mit demselben Geschick 
eine Botschaft oder den Reichskanzlerposten zu versehen. Von nie 
erlahmender Arbestskraft, mit gewinnender Höflichkeit ausgestattet, 
hat er mir auf manchem Gebtiet, dem des Hauses, der Famille, des 
höstschen und öffentlichen Lebens mit Rat zur Seite und mit vielen 
Männern aller Schichten und Berufe im Verkehr gestanden, von 
allen verehrt und geachtet, von mir mit Freundschaft und Dankbar- 
keist umgeben. 
Als Chef des Z3lollkabinetts wurde nach Rücksprache mit dem 
Fürsten Bismarck Herr v. Lucanus, aus dem Kultusministerium, 
gewählé. Fürst Bismarck bemerkte scherzend, er freue sich über diese 
Wahl, da Lucanus ihm als guter und passtonierter Zäger bekannt sel. 
Das sei stets eine gute Empfehlung für einen Zivilbeamten) ein guter 
Jäger sei auch ein ordentlicher braver Kerl. Herr v. Lucanus über-
	        
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