6 2, Das Neichd- und Staatdangehörigfeitsgefeg.
gewaltjam verfleinerten Reiches. Es ijt aljo zu unterjcheiben zwischen
Keichsdeutichen und Deutjchen fremder (3. ®. polnifher) Staatsange-
hörigleit. Der Spracdgebraud; des Gejeges begünftigt Die Vermwedji-
lung zwijchen Neichöbeutfchen und Stammbeutfcden und verführt nın
zu leicht dazu, den Deutichen fremder Staatsangehörigfeit aud) die Zıı-
gehörigfeit zum bdeutichen Bolfstum, zur beutihen Stammes- und
Sprachgemeinfchajt abzuftreiten; Diefer Sprachgebraud ift alfo dei
Interefien des deutichen Bolfes durchaus abträglid).
Sn der neueren Gefeßgebung be3 Deutfchen Reiches Hat jidy üb-
rigens die ziwedmäßigere Bezeichnung „Reich3deuticher” oder „NReichs-
angehöriger” bereits eingeführt, fiehe 3. ®. Gefeg gegen die Steuer:
Hucht vom 26. Juli 1918 (REBI. ©. 91) $ 1, VO. über die Frei-
machung von Arbeitäftellen ufm. vom 28. März/l. Dez. 1919 (NL.
©. 355 und 1936), 8 5 Wbf. I Ziff. 3 und Abf. II; BD. über die Map-
nahmen gegen die Kapitalfluht vom 24. Dt. 1919 (NOBL. ©. 1820)
8 4: Sejeg über das Reichönotopfer vom 31. Dez. 1919 (NOB. ©. 2189)
8 2; Bet. betr. ben in der Schweiz den deutichen ReichSangehörigen ge-
währten Schuß ufm. vom 12. Mai 1920 (RG$BL. ©. 947); Verdrängung?-
fchädengejeh vom 28. Zuli 1921 (NGBL. S. 1021), 88 2, 20, 23; Ko-
lonialfhäbengefeg vom 28. Juli 1921 (REBI. ©. 1031), 88 2, 10, 15;
Auslandfhädengejeg vom 28. Juli 1921 (RGBL. ©. 1038), 88 2, 10, 15;
VD. über GErmwerbslojenfürjorge vom 1. Nov. 1921 (RNGB. ©. 1337)
$5 Abi. II; BD. vom 5. Nov. 1921 (RGBL. ©. 1353).
Tas Gejeh befaßt ih nur mit natürlichen Perjonen. Eine
Betimmung über die Neih3- und Staatsangehörigkeit juriftifher
Perfonen wurde nit für notwendig eradhtet. Die Bedeutung Der
srage, unter welchen Borausfeßungen eine juriftifhe Perfon al3 zum
Heide gehörig erachtet wird, liegt in3befondere auf bem Gebiete Der
Schuggemährung gegenüber dem Nusland. Sr diefer Beziehung Wird
nad) beftimmten völferrehtlichen Grundfäßen en (fiehe Konfular-
gericht3barkeitsgefeg vom 7. April 1900, REAT. ©. 213, $$ 2 und 32,
und Schußgebiet3gejeg vom 10. Sept. 1900, AGB. ©. 815, $ 11). Im
allgemeinen gewährt das Neich feinen Schuß ben juriftifhen Perfonen,
Die ihren Sig im Ynland Haben, fowie denjenigen, die ihren Sib im
Ausland und die Rechtsjähigkeit burh) PVerleifung von feiten Des
Reiches erlangt haben. Bgl. dazu das Reih3ausgleichgefeb vom
24. April 190, NED. ©. 597, in 8 24 Abf. 3:
„als Deutjche im Sinne de3 Abfchnitt3 II3 diefes Gejebes
gelten juriftifhe PBerfonen und Hanbelögefellfchaften anderer Art
nur Dann, wenn ihr Siß fi im Neichagehiete befindet, ihre Nedyts-
beftändigfeit auf Neidhsrecdht oder dem Recht eines beutfchen Yandes
beruht und ihr Kapital jpäteftens jeit dem 1. Januar 1920 iber-
wiegend NReich3angehörigen zufteht.”
Gerner: Verbrängungsfhäbengefeg vom 28. Zuli 1921, NOWBI.
1021, $ 11 Qbf. 2; Koloniaffhädengefe vom 28. Zuli 1921, REOUI.
©.
©. 1031, 8 2 Abf. 2; Ausl übdengefe vom 28. Yuli 1921, NEBIL.
©. 1088, $ 2 a 3, enhihäbengefeh Sun
8. Über die Rechte und Pflichten der beu Reichdangehörigen
enthält Die Veimarer RB. vom 11. aup- 1919 eingehende Boriariften.
Zunächft beftinnmt Art. 110 Abf. II: „Jeder Deutfche hat in jebem Lande
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