1. Januar.
1081. (nach andern 8. Januar) Heinrich V., deutscher Kaiser,
geboren. Er war ein herrischer, verschlagener Fürst, und war
der Letzte aus dem fränkischen oder salischen Herrscherhause.
1308. Aufstand der schweizerischen Waldstätte gegen die öster-
reichischen Vögte und Einnahme ihrer Burgen.
1349. Die Häupter der bayrischen Partei verpflichten sich dem
Gegenkönig Günther zuSchwarzburg, dass sie ihn gegen
den Luxemburger Karl IV. mit allen ihren Mitteln unter-
stützen und ohne seine Zustimmung keinen Frieden mit diesem
schliessen wollen.
1454. Ulrich Zwingli, der mit Luthern gleichzeitige Reforma-
tor, zu Wildhaus in der schweizerischen Grafschaft Toggenburg,
geboren.
Durch Calwin erhielt das reformierte Glaubensbekenntnis die Ge-
stalt, die es noch jetzt hat, aber Zwingli war sein erster Urheber. Es
trägt das Gepräge seiner Eigentümlichkeit, die das Vorherrschen eines
scharfen Verstandes bei niederer Fülle der Phantasie von Luthers reichem
Gemüte unterschied.
1689. Ludwig XIV., König von Frankreich, giebt, inmitten des
Friedens, den Befehl, die Pfalz auf beiden Ufern des
Rheins zu verbrennen.
„Es sollte hier zwischen Frankreich und Deutschland eine Wüste sein,“
und seine Mordbrenner legten alsbald Hand ans Werk, legten hunderte
von Ortschaften, darunter Heidelberg, Mannheim, Worms, Speier, wo die
Kaisergräber hohnlachend geschändet wurden, in Asche, und mitten im
Winter irrten die Einwohner als Bettler umher.
1748. Der Volksdichter Gottfried August Bürger geboren.
1759. Die Preusen erobern Dammgarten in Vorpommern;
die Schweden geben ihre Geschütze und Magazine preis.
1806. Die Kurfürsten Maximilian IV. Joseph von Bayern,
aus der Linie Birkenfeld, und Friedrich II. Wilhelm Karl
von Württemberg nehmen den Königstitel an und treten
aus dem deutschen Reichsverbande zum Rheinbunde über.
1807. Prinz Wilhelm von Preussen (späterer Kaiser Wilhelm I.)
tritt in die Armee ein.
1811. Hamburg wird dem Napoleonischen Kaiserreiche einverleibt
und die Hauptstadt des „Departements der Elbmündungen.“
1814. Rheinübergang der Alliierten bei Caub in der Neu-
jahrsnacht, unter persönlicher Leitung Blüchers.
Der Uebergang ward zu einem wahren Feste, nicht allein weil es wieder
gegen die Franzosen ging, sondern auch weil der alte deutsche Rhein
nun wieder in deutsche Hände fiel.