Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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1802. Allerhöchstes Reskript wegen Beförderung einer zeitgemässen 
Denk- und Lehrfreiheit in Bayern. 
1810. Aufhebung des Zahlenlottos in Preussen. 
1813. Friedrich Hebbel, Dichter, zu Wesselburen (Dithmar- 
schen) geboren. 
Tettenborn rückt in Hamburg ein. — Die Preussen 
vor Stettin. 
Vereinigung Yorks mit den Russen unter Witt- 
genstein. 
1814. Die Verbündeten erklären, die übermütigen For- 
derungen Napoleons I. abweisend, dass die Fortsetzung 
der Verhandlungen für sie compromittirend sei, und dass sie 
nunmehr den Krieg fortsetzen würden, nicht gegen Frankreich, 
sondern nur gegen die Ansprüche Napoleons. 
Derselbe verlangte damals u. A. nichts weniger noch, als die 
Alpen und den Rhein zur Grenze Frankreichs. 
Die preussisch-russische Armee unter Blücher er- 
zwingt den Uebergang über die Aisne und treibt den Feind 
bis Fismes zurück. 
1815. Vereitelter Versuch, den jungen Napoleon aus Wien 
zu entführen. 
1820. Grossherzog Ludwig I. von Hessen giebt seinem 
Lande eine ständische Verfassung mit zwei Kammern; 
auf deren Vorstellung er sie am 18. August d. J. dahin er- 
gänzte, dass er die Verantwortlichkeit der Minister zugestand, 
und festsetzte, dass alle constitutionellen Gesetze nur mit Ein- 
willigung beider Kammern und durch Billigung von zwei Drittel 
der anwesenden Mitglieder gegeben und abgeändert werden 
könnten. 
1848. Barrikadenkämpfe in Berlin. 
Um 3 Uhr griffen die Truppen an und räumten durch Kartätschen- 
schüsse bis gegen 7 Uhr Abends den grössten Teil der Königsstrasse. 
Während der ganzen Nacht dauerte der Kampf fort, und am folgenden 
Tag zählte man 216 Leichen der Barrikadenkämpfer. 
. Als am Morgen des 19. um 9 Uhr der Minister von Bodelschwing 
über die Erschöpfung der Truppen, die neuen Zuzüge der Bürger zu den 
Barrikaden unter dem fortwährenden Läuten der Sturmglocken, dem 
König Friedrich Wilhelm IV. Bericht erstattete und schreckenbleich das 
Wort sprach: „Das Volk ist im Siege, wir sind geschlagen!“ 
da lachten die Herren in der Umgebung des Königs nicht mehr, welche 
am Abend vorher gelacht hatten: als der Freiherr v. Vinke, von West- 
falen herbeigeeilt, von der Gährung in Westfalen und dem Rheine 
sprach und mit den Worten endete; „Der König muss Frieden 
schliessen mit dem Volk!“ — „Sie lachen, meineHerren“, 
hatte Vinke gerufen; „aber nach Berlin gekommen, sah ich 
einen Thron wanken!“
	        
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