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DieHerweg’schenFreischaaren werden bei Schopf-
heim versprengt.
Erstürmung von Gräz durch die Preussen nach hart-
näckigem Widerstand der polnischen Insurgenten.
Otto, König von Bayern, geboren.
Seit Jahren von unheilbarem Wahnsinn befallen, wird die Re-
gierung durch Prinz-Regent Luitpold geführt.
1849. Friedrich Wilhelm IV. löst die preussische Kammer auf.
Die Ungarn unter Görgei siegen bei Mocsa über die
Oesterreicher.
1866. Preussen fordert von Sachsen Aufklärung wegen der
Rüstungen.
1867. Der constituierte norddeutsche Reichstag
wird durch König Wilhelm von Preussen geschlossen.
„Die Zeit ist herbeigekommen“ — sagte er — „wo unser deut-
sches Vaterland durch seine Gesamtkraft seinenFrieden,
sein Recht und seine Würde zu vertreten im Stande ist.“
1868. Das erste deutsche Zollparlament wird zu Berlin
durch König Wilhelm 1. feierlichst eröffnet.
Diese Körperschaft bildet gleichsam die erste Etappe auf dem noch
zurückzulegenden Wege des deutschen Einigungswerkes. Es
war bei den Wahlen zu diesem Parlament weniger von Zollfragen, als
von hochpolitischen Dingen die Rede; traten doch zum ersten Male die
Abgeordneten Süd- und Norddeutschlands zu gemeinsamer Beratung zu-
sammen und zwar kurz nach dem 66er Kriege. König Wilhelm betonte
in der Eröffnungsrede den nationalen Gedanken, von dem eben
viele Süddeutsche nichts wissen wollten. In diesem Parlament war es,
wo Bismarck, als Antwort auf die Rede eines Abgeordneten, der ver-
blühmt auf Napoleon und dessen Reizbarkeit hingewiesen, die Worte
sprach: „DerAppellan dieFurcht findet in deutschenHer-
zen niemals ein Echo!“ Und dieses Bismarck’sche Wort hat bis
heute seine Giltigkeit behalten und wird sie auch fernerhin behalten.
1876. Der hessische Ministerpräsident Hoffmann wird nach Wies-
baden zum Kaiser berufen, um die Präsidentschaft des Reichs-
kanzleramts zu übernehmen.
- Graf Harry von Arnim, vorm. deutscher Botschafter,
wird durch Urteil des Disziplinargerichts aus dem Reichsdienst
entfernt.