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1873. Eröffnung der Wiener Weltausstellung.
David Livingstone, berühmter Afrikareisender, stirbt
in Itala am Bangweolosee, welchen er entdeckt hatte.
1877. Der deutsche Kaiser besucht Strassburg und wird
daselbst festlich empfangen.
1878. Eröffnung der dritten Pariser allgemeinen Weltaus-
stellung.
1885. Eröffnung der ungarischen L andesausstellung in
Pest.
1888. Professor von Bergmann tritt aus der Reihe der be-
handelnden Aerzte bei Kaiser Friedrich.
1890. Erster allgemeiner Arbeiter-Feierta 8, beschlossen auf
der im Jahr 1889 zu Paris stattgehabten Arbeiterkonferenz.
Dieser erste Arbeiter-Feiertag wurde nur von einem sehr geringen
Teil von Arbeitern gefeiert. — Im deutschen Reich kam es fast nirgends
zu belangreichen Ausschreitungen, während dagegen in Oesterreich,
Frankreich, Italien und Spanien das Militär an verschiedeneen Orten
einschreiten musste, so dass es zu Blutvergiessen kam. — In Berlin
feierten beispielsweise in sechzig Betrieben von 18818 Beschäftigten ins-
gesamt nur 2995 Arbeiter.
2, Mai.
1292, Graf Adolf von Nassau wird zu Frankfurt am Main zum
deutschen Kaiser gewählt.
Schon bei den Beratungen über die Wahl hatte es sich gezeigt,
dass dieKurfürsten ihre Stimmen nicht unentgeldlichab-
geben wollten. Herzog Albrecht von Sachsen und Markgraf Otto
von Brandenburg forderten dafür 4500 Mark Silber und die geistlichen
Kurfürsten sehr ansehnliche Einkünfte und Güter des Reichs; und der
Erzbischof von Mainz schaffte diese Krönungskosten.
„Was soll das Gräflein“, hatte sein Nebenbuhler Herzog Albrecht
von Oesterreich damals zu Weinheim an der Bergstrasse gesagt, „das
nun die Pfaffen erwählt haben, des Reiches Frommen schaffen ?“
1389. Kaiser Wenzel, der Jahrs vorher mit dem Städtebund
zu Nürnberg ein Bündnis abgeschlossen und die verbündeten
Städte als eine selbständige Macht, ihren Bund als gesetzlich
anerkannt hatte, trıtt auf Seiten der Fürsten, und gebietet nun-
mehr auf dem Reichstage zu Eger die Auflösung des
Städtebundes, sowie die besonderen Bündnisse einzelner
Städte miteinander, bei Verlust aller ihrer Freiheiten.
Er erklärte, der Städtebund sei „gegen Gott (!), das
Reich und das Recht,“ und gebot den Städten bei Verlust ihrer
Freiheit, „ihre Bände samt und sonders von Stunde an aufzuheben, ab-
und abzusagen.“
mann die Städte am Bodensee, Konstanz, Ueberlingen, Buchhorn,
Ravensburg, Lindau, Issni und St. Gallen hatten Mut und Kraft genug
der Sache der Freiheit treu zu bleiben, und blieben bei dem Bunde.