Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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12. Mai. 
1328. Peter von Corvara, ein Minorite, wird während der Ab- 
wesenheit des vom Kaiser Ludwig entsetzten Kirchenoberhauptes 
von Rom, Johann XXIL, von einer grossen Volksversammlung 
zum Gegenpapst erhoben, — Papst Nikolaus V. 
1515. Papst Leo X. führt durch besondese Bulle die Censur 
förmlich ein. 
Diese legte den Bischöfen und Inquisitoren die Pflicht auf, alle in 
ihrem Sprengel erscheinenden Schriften vor dem Drucke durchzusehen, 
und ketzerische Meinungen nicht zu dulden. 
1525. Schlacht bei Böblingen während des Bauernkriegs. Die 
württembergischen und schwarzwälder Bauern werden durch den 
Truchsess Georg von Waldenburg geschlagen; wobei ihrer 8000 
tot auf dem Platze bleiben. 
Das Verlangen der empörten Bauern war in seinen Hauptpunkten: 
Befreiung von den drückenden Gerechtsamen geistlicher und weltlicher 
Herrschaften; Verwandlung sämtlicher geistlicher Güter in weltliche 
(Säkularisation), um daraus die weltlichen Herrschaften für die Auf- 
hebung ihrer Rechte zu entschädigen; Aufhebung der Zölle und Geleite, 
dagegen Anerkennung des Kaisers als alleiniger Herr, 
dem alle zehn Jahre (!) eine Steuer gezahlt werden sollte; durchaus 
volkstümliche Gerichtsbarkeit, Freigerichte mit Richtern aus 
allen Ständen etc.; Gleichheit der Münze, des Masses und Gewichtes. 
— Viele dieser Forderungen sind im Laufe der Zeit, meistens erst 
als eine blutige Errungenschaft dem Volk gewährt worden, 
manche Wünsche von damals sind auch heute noch in einzelnen Teilen 
Deutschlands unerfüllt geblieben und harren noch der Erfüllung. 
1526. Das erste Bündnis deutscher Fürsten zur Ver- 
teidigung der lutherischen Konfession. 
Dasselbe wurde zu Magdeburg zwischen dem Kurfürsten Johann 
von Sachsen, dem Landgrafen Philipp von Hessen und den Herzögen 
von Braunschweig und Mecklenburg geschlossen. 
1629. Kaiser Ferdinand II. schliesst zu Lübeck mit dem 
Könige von Dänemark, Christian IV., einen Separat- Vertrag 
ab, worin er diesem alle seine Länder zurückgiebt, jedoch bedingt, 
dass dieser sich nicht weiter mehr in die deutschen Angelegen- 
heiten einmischt, als es ihm in der Eigenschaft eines Herzogs 
von Holstein zusteht. 
1658. Vertrag von Kopenhagen. 
Das Haus Holstein- Gottorp erhält die volle Souveränität über 
seinen Besitzteill an Schleswig; Aufhören der Lehenshoheit 
Dänemarks.
	        
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