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1831. Leopold, Prinz von Sachsen-Koburg, wird trotz des Protestes
des katholischen Klerus mit 142 von 196 Stimmen zum König
der Belgier gewählt.
1849. Der österreichische General Jellachich verdrängt die Ungarn
unter Perczel aus Titel.
1855. Auflösung der resultatlosen Wiener Friedens-
Konferenzen.
1859. Schlacht bei Magenta und im Thalgrunde des
Tieino; Oesterreich und das mit Napoleon III. verbündete
Sardinien im Kampf.
Auf jeder Seite waren etwa 80000 Mann im Gefecht; der Kampf
war äusserst hartnäckig und währte bis in die Nacht; die Oesterreicher
kämpften mit einer Vortrefllichkeit und Ausdauer, welche ihnen bei
bessererFührungunzweifelhaftdenSieggebrachthätten,
zuletzt aber siegte die überlegene Kriegskunst der Franzosen. Das
österreichische Heer zog sich mit beträchtlichem Verluste, aber in
musterhafter Ordnung zurück; es hatte 6000 Tote und Verwun-
deten und 4000 Gefangene (meistens Italiener und Ungarn) in seinen
Verlustlisten zu verzeichnen.
1866. Graf Bismarck erklärt den auswärtigen Mächten, dass
Oesterreich den Krieg provociere.
1873. Die Delegierten der altkatholischen Gemeinden
(22 Priester und 55 Laien-Deputierte), wählen zu Köln den
Professor Reinkens zu ihrem Bischof, der sodann auch vom
Staate anerkannt wurde und seinen Sitz in Bonn nimmt.
1875. Der schwäbische Dichter Eduard Mörike stirbt.
Seine Felder waren vorzugsweise: Lied, Märchen und Idylle; inner-
halb dieser Gebiete bewegt sich auch sein Roman „Maler Nolten‘“ (1832),
womit er den epischen Lorbeer gewann.
1878. Der deutsche Kronprinz wird infolge der Verwundung
des Kaisers durch das zweite Attentat zum Stellvertreter
ernannt und tritt diese Stellung am 5. Juni an.