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schweres Leiden an der Ausübung der Regierung dauernd ver-
hindert. Prinz Luitpold beruft den Landtag auf Dienstag
den 15. Juni zusammen.
Erlass der Proklamation des Prinzen Luitpold von
Bayern, laut welcher er für den erkrankten König Ludwig II.
-die Regentschaft übernimmt.
1888. Erstes Auftreten der Schlingbeschwerden bei
Kaiser Friedrich III.
11. Juni.
1051. Bardo, Erzbischof und Kurfürst von Mainz, stirbt.
Er war der Erbauer der schönen Domkirche daselbst.
1522. Nach vielen Chroniken sollen an diesem Tage — einem
Mittwoch Nachmittag 3 Uhr — an vielen Orten Deutschlands
„drei Sonnenund in ihrem Umkreise blutige Kränze
(?) und ihnen gegenüber vier Regenbogen“ gesehen
worden sein.
1546. Ernst Herzog von Braunschweig, stirbt.
Er wurde von Karl V. geächtet, weil er Franz I. unterstützte für
den Kaiserthron. Er war ein eifriger Anhänger des Protestantismus.
1609. Die Böhmen nötigen dem Kaiser RudolflI. mit den
Waffen in der Hand, den sogenannten „Majestätsbrief“ ab,
durch welchen die Protestanten und Utraquisten das Recht zu
freier Religionsübung, ein unabhängiges Konsistorium, eigene
Kirchen und Schulen und die Universität Prag erhalten.
Dieser „Majestätsbrief“ sollte später noch in der deutschen Geschichte
eine so grosse Bedeutung erhalten!
1645. Eröffnung der Friedensunterhandlung zur Beendigung
des dreissigjährigen Kriegs, und zwar zu Münster mit
Frankreich, und zu Osnabrück mit Schweden.
Das erstere verlangte und erreichte die volle Hoheit und Herrschaft
über die von ihm besetzten Bistümer und Städte Metz, Toul und
Verdun, über Pignerol und Breisach, sodann die Landgrafschaft Ober-
und Unterelsass, mit Ausnahme Strassburgs, den Sundgau, die
Landvogtei der zehn vereinigten Reichsstädte im Elsass und ausserdem
die mächtige Festung Philippsburg. — Schweden stellte gleich grosse
Forderungen, wurde hierin aber durch den jungen Kurfürsten Friedrich
Wilhelm von Brandenburg (nachmals der Grosse genannt) behindert, so
dass es sich mit Vorpommern und der Insel Rügen, Hinterpommern mit
Stettin, Garz, Damm, Golnau und der Insel Wollin, in Mecklenburg mit
der Stadt Wismar und den Bistümern Bremen und Verden, begnügen musste.