— 268 —
Bennigsen so vollständig schlägt, dass sich dieser nur mit Mühe
retten konnte, und ganz Preussen in die Hände der Franzosen fiel.
Die Ungunst der Verhältnisse hatte hiermit ihren Höhepunkt erreicht.
Oesterreich bewies sich als müssiger Zuschauer, England blieb unthätig
und Alexander I. von Russland wollte unter solchen Umständen den Krieg
nicht in sein Land verpflanzt sehen. Er drang nunmehr auf
Waffenstillstand.
1809. Schlacht beı Raab.
Der rechte Flügel der gegen Oesterreich kämpfenden fran-
zösischen Armee, unter dem Befehl des Vizekönigs von Italien, siegt
über die vereinigten Korps des Erzherzogs Johann und Erzherzogs Palatin.
Seit der Schlacht an Piave (Mitte Mai) hatte der Vizekönig Eugen den
Erzherzog Johann unaufhörlich verfolgt; mit dem Erzherzog Palatin
bei Raab vereint, stellten sich die Oesterreicher den ihnen folgenden
Franzosen entgegen. Die Oesterreicher wurden in die Flucht geschlagen,
mehr als 3000 Tote auf dem Schlachtfelde lassend ; die Franzosen selbst
hatten jedoch so gelitten, dass sie ihre Verfolgung nicht weiter fortsetzten.
1813. Vertrag zu Reichenbach, zwischen Preussen und
Russland mit England, in welchem ersteres durch das Ver-
schulden seines Ministers Hardenberg wieder recht stiefmütterlich
bedacht wurde. Von Preussens Vergrösserung war im Reichen-
bacher Vertrag nur leichthin, von der Hannovers sehr genau die
Rede. „Preussen musste immer am meisten leisten,
und die anderen sollten das meiste bekommen‘.
1817. Georg Arnold Karl von Kameke, preussischer Kriegs-
minister, zu Pasewalk geboren.
1828. Grossherzog Karl August von Sachsen-Weimar
stirbt auf der Rückreise von Berlin plötzlich an einem Schlag-
fusse auf Schloss Graditz.
1735. Adolf Stern, zu Leipzig geboren.
Als Dichter schrieb er verschiedene Novellen.
1848. Erstürmung des Zeughauses zu Berlin. Gleichzeitig
Aufruhr in Prag.
1849. Treffen beiKirchheimbollanden, in welcher die Mainzer
Freischärler unter dem Advokaten Zitz von den Preussen in die
Flucht geschlagen werden.
Die Preussen besetzen Kaiserslautern.
1850. Das königlich dänische Manifest, die Unteilbarkeit
Dänemarks verkündigend, wird von den Holsteinern verworfen.
1859. Der Prinzregent von Preussen, nachmaliger Deutscher
Kaiser, lässt zwei Drittel des preussischen Heeres mobil
machen, um — wenngleich seine Regierung der österreichischen
abgeraten hatte, sich in den Kampf mit Louis Napoleon ein-
zulassen — die französische Uebermacht zu brechen.
‚ Schon bei dieser Gelegenheit zeigte sich der innere Konflikt
zwischen Oesterreich und Preussen, das sich nicht unter die