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1866. Uebergabe der preussischen Kriegserklärung an
Oesterreich.
Die Preussen besetzen Emden.
1869. Gewerbe-Ordnung für den norddeutschen Bund.
Norddeutsches Bundesgesetz betreffend die Beschlag-
nahme des Arbeits- oder Dienstlohnes, desgleichen betreffend
die Gewährung der Rechtshilfe.
1872. Robert Prutz, Volksmann und Dichter, 1848 Führer der
„demokratisch-konstitutionellen Partei” in Berlin, ın späteren
Jahren als Geschichtsschreiber und Literaturhistoriker mit Recht
geschätzt, stirbt zu Stettin, erst 56 Jahre zählend.
1875. Exzesse der Ultramontanen in Rheine.
1877. Philipp Wackernagel, Literarhistoriker und Pädagog,
stirbt.
1885. In Görlitz wird ein nationalliberaler Parteitag ab-
gehalten.
22. Juni.
1177. Der Friede von Venedig. Zusammenkunft des Kaisers
Friedrich I. (des Rotbarts) und des Papstes Alexander III. mit
den Bevollmächtigten des Lombardenbundes und denen des
Normantenkönigs von Sicilien zu Venedig.
Zwischen dem Kaiser und dem Papst wird voller Friede geschlossen,
mit dem Könige von Sizilien ein fünfzehnjähriger, mit dem Lombarden-
bund ein sechsjähriger Waffenstillstand. Der Friede von Venedig machte
einem zweiundzwanzigjährigen Kampfe ein Ende. Friedrich I. war aber
durchaus nicht besiegt, die Gegner waren ebenso friedensbedürftig wie
er selbst. Uebrigens hatte der Friede mit dem Papst die hohe Be-
deutung, dass dessen Partei in der Kirche die Oberhand behauptete,
und der Kaiser den Anspruch fahren liess, dass er die Angelegenheiten
der Kirche allein zu regeln habe.
1450. Der Friede von Bamberg, zwischen den verbündeten
fränkischen und schwäbischen Reichsstädten und den Fürsten
und Herren jener Gauen, in welchem festgesetzt wurde, dass
jeder Teil das in Besitz genommene wieder zurückgeben und
das Vergangene vergessen solle.
Als Friedensvermittler an Stelle des Kaisers Friedrich III. funktio-
nierte Aeneas Sylvius Piccolomini, welcher dessen Geheimerat und zu-
gleich im Dienste des heiligen Stuhles war.