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1832. Franz Joseph Karl Napoleon, Herzog von Reichsstadt,
Sohn Napoleons I., stirbt zu Schönbrunn an der Schwindsucht.
1848. Der konstituierende Reichstag in Wien wird von
Erzherzog Johann, dem Reichsverweser, eröffnet.
Dieser Reichstag war nach allgemeinem Stimmrecht in allen Pro-
vinzen gewählt worden, und wurde alsbald schon, als Kaiser Ferdinand
versuchte, wieder in die Reaktion einzulenken, nach Kremsier in Mähren
verlegt.
1851. Der vierte Friedenskongress in London wird er-
öffnet.
Derselbe war sehr zahlreich, u. A. auch von 15 Ageordneten der
Pariser Arbeiter besucht. Es wurde beschlossen, den Dienern der
Kirche, Erziehern und der Presse die Verbreitung der Grundsätze des
Friedens ans Herz zu legen und die Regierungen in dem bereits bekannten
Sinne, bezüglich Schlichtung etwaiger Streitigkeiten, zu ermahnen, wie
überhaupt auch solche Grundsätze mehr und mehr im Volke zu verbreiten.
1864. Eröffnung der Verhandlungen wegen der Friedenspräli-
minarien zwischen den Grossmächten und Dänemark.
1866. Waffenstillstand von Nikolsburg, welcher vom 22.
bis 27. Juli andauern sollte, und nur für die Heere galt, welche
sich in Oesterreich gegenüberstanden; während der Krieg
auf dem westdeutschen Schauplatze von diesem Vertrage nicht
berührt wurde.
An demselben Tage das letzte Gefecht des deutsch-
österreichischen Kriegs bei Blumenau, in der Gegend von
Pressburg. Die Preussen stehen vor Florisdorf bei Wien.
1870. Die württembergische zweite Kammer — die erste
Kammer einstimmig — verwilligt mit 85 gegen 1 Stimme den
verlangten Kredit zu Kriegszwecken.
Die Kehler Rheinbrücke wird durch die Deut-
schen gesprengt.
1885. Tumulte auf dem Friedhof zu Frankfurt a. M. ge-
legentlich des Begräbnisses eines Sozialdemokraten.