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1772. Erste Teilung Polens, bei welcher Oesterreich 1500
(Galizien), Preussen 645 (das untere Weichselland) und Russland
2000 Quadratmeilen (Litauen) erhielt.
Der Vergrösserungssucht dieser Staaten fiel ein Drittel von Polen
zum Opfer. Friedrich II. und insbesondere aber die edeldenkende Mutter
Josephs, Maria Theresia, zeigten anfänglich das grösste Widerstreben
egen dieses gewaltthätige Vorhaben, welchem sie aber später „aus
St aatsklugheit“ bereitwilligst beipflichteten.
1787. Karl Joseph Anton Mittermaier, Kriminalist, Professor
in Heidelberg, zu München geboren.
1796. König Friedrich Wilhelm II. von Preussen schliesst,
während Bonaparte von Italien aus nach den deutschen Grenzen
vorzudringen strebt und die Generäle Moreau und Jourdan vom
Rheine aus Deutschland überschwemmen, mit der französi-
sischen Republik einen geheimen Vertrag ab, worin
er derselben den künftigen Besitz des ganzen linken Rheinufers
gegen eine ansehnliche Vergrösserung Preussens im
Innern Deutschlands zugesteht.
Ein Jahr später musste sich auch Oesterreich zu einem ganz gleichen
Vertrag herbeilassen.
An demselben Tage schlägt Bonaparte bei Castiglione
in Italien die Oesterreicher unter Wurmser, der vergeblich
gestrebt hatte, seine Heeresabteilung mit der Quosdanowichs zu
vereinigen.
1809. Blutige Kämpfe der Tyroler auf der Strasse nach Brixen
und am Stilfser Joch.
1849. Treffen bei Szöreg.
Die Oesterreicher unter Haynau schlagen die Ungarn unter
dem Polen Dembinski in die Flucht.
1866. Der französische Gesandte am preussischen Hofe, Benedetti,
fordert von Preussen im Namen seiner Regierung als Com-
pensation zum Lohn für Frankreichs Neutralität während des
Krieges mit aller Entschiedenheit — das linke Rheinufer
mit derFestung Mainz! — „Reisen Sie sogleich nach
Parisund melden Sie dort, dassei derKrieg!“ erwiderte
Graf Bismarck hierauf.
Der in der Schlacht bei Königgrätz tötlich verwundete
Prinz Anton von Hohenzollern-Sigmaringen stirbt, nicht
ganz 25 Jahre alt.
1870. Eröffnung des Bundes-Öberhandelsgerichts in Leipzig.
Der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preussen
setzt den Vormarsch über Weissenburg hinaus fort, ohne auf
ernstlichen Widerstand zu stossen. |
Bei Saarbrücken „findetder Feind ein barbarisches
Vergnügen daran, die unbesetzte Stadt immer von
Neuem mit Granaten zu überschütten.“ — Vorihrem