Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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1824. Der deutsche Bundestag beschliesst, dass in allen kon- 
stitutionellen Staaten des deutschen Bundes streng auf Aufrecht- 
erhaltung des monarchischer Prinzips gehalten und 
aller aus „Oeffentlichkeit der Kammerverhandlungen 
entspringen könnende Nachteil streng vermieden 
werden solle“; dass eine Kommission von 5 Mitgliedern er- 
nannt werden müsse, um die Gebrechen des gesamten 
Unterrichts- und Erziehungswesens zu erforschen und 
geeignete Massregeln gegen diese Mängel vorzuschlagen, und dass 
das provisorische Pressgesetz bis zur Annahme eines 
neuen in Kraft bleiben solle. 
1858. Zwischen Irland und Nordamerika wird durch eine 
Depesche der Königin von England an den Präsidenten Buchanan 
die telegraphische Verbindung eröffnet. Ä 
1863. Fürstenversammlung zu Frankfurt a. M. 
Kaiser Franz Josef von Oesterreich legt sein Reformprojekt 
vor. — König Wilhelm I. von Preussen hatte an der Fürsteuversamm- 
lung keinen Teil genommen Dieser „Fürsten-Kongress“ zu Frankfurt a.M. 
war ein „Geniestreich“ des österreichischen Ministers von Schmerling, 
wie ein englisches Blatt denselben damals nannte, und erlitt an der 
Politik Bismarcks und an dem „nicht auf friedlichem Wege zu beseiti- 
genden Wettstreit der Grossmächte Oesterreich und Preussen um die 
Vorherrschaft in Deutschland, welcher jede lebensfähige Verfassung 
Deutschlands geradezu zu einer Unmöglichkeit machte“, Schiffbruch. 
Die von Schmerling durch Kaiser Franz Josef gebotene Reichsverfassung 
entbehrte aller und jeder Lebensfähigkeit und machte 
beim gesamten deutschen Volk ausnahmslos Fiasko! — 
Die Fürstenversammlung dauerte bis zum 22. August. 
Zerstörung der japanesischen Stadt Kagosima auf kıusiu 
durch die Westmächte England und Frankreich, infolgedessen 
Japan deren Verlangen nach freiem Handelsverkehr 
in einigen Städten zusagte. 
1865. Die preussische Regierung schliesst mit England einen 
Handelsvertrag ab. 
1866. Der französische Gesandte zu Berlin, Benedetti, erhält von 
seiner Regierung den Auftrag, von der preussischen Regiler- 
ung „in freundschaftlicher und vertraulicher Weise“ zuerst die 
Abtretung von Landau, Saarlouis und Saarbrücken, 
dieEinverleibung des Grossherzogtums Luxemburg, 
sowie die künftige Annektierung Belgiens mit Preussens Hilfe 
zu verlangen oder doch wenigstens auf den beiden letzten Punkten 
zu bestehen. — „Keinen Fuss breit deutschen Bodens!“ 
sagte Bismarck, und in Bezug auf das Uebrige gab er, um einen 
voreiligen Bruch zu vermeiden, ausweichende Antworten. 
1870. Zweiter Tag vor Metz: Blutige Schlacht bei Mars 
la Tour oder Vionville. 
Es war ein wahrhaft mörderischer Kampf, welcher um 9 Uhr morgens 
begann und um 9 Uhr abends endete. Beide Teile schrieben sich den
	        
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