Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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Bernadotte, der ehemalige französische General, hatte zornig jede 
Mitwirkung versagt und blieb mit seinen Schweden, den Ausgang ab- 
wartend, stehen. — Nach wenigen Stunden war der Sieg er- 
fochten; die Franzosen flohen mit Verlust von 4000 Mann und 14 
Kanonen. Das bedrohte Berlin war gerettet und der wackere Bülow 
war sein Retter! „Unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen, nicht 
rückwärts!“ hatte er vor der Schlacht erklärt. 
An demselben Tage fanden Treffen bei Blankenfelde 
und Goldberg statt. 
In dem ersteren schlug der preussische General Tauenzien das 
Bertrand’sche Korps in die Flucht, und bei Goldberg siegte Prinz 
Karl von Mecklenburg über französische Abteilungen. 
1840. Cornelius Gabriel Max, berühmter Historienmaler, zu 
Prag geboren. 
1851. Der deutsche Bundestag zu Frankfurt a. M. hebt die 
von der Frankfurter Nationalversammlung 1848 festgesetzten 
„arundrechte des deutschen Volks“ auf und stellt die 
Uebereinstimmung der deutschen Staatsverfassungen mit den 
Bundesgesetzen wieder her. 
1854. Hessen-Darmstadt schliesst mit Bischof Ketteler von 
Mainz ein Konkordat, durch welches die katholische Kirche 
und die Bestrebungen der Jesuiten von allen Beschränkungen 
frei werden. 
1866. Friedensschluss zu Prag. 
Die Nikolsburger Bestimmungen wurden hierin bestätigt. — 
Auf den Wunsch Napoleons 11]. wurde dem Verein der süddeutschen 
Staaten „eine internationale, unabhängige Existenz“ zugesichert. — Bis- 
marcks berechnende Staatskunst behandelte, was den Geldpunkt an- 
langte, aber auch überhaupt, Oesterreich überaus mild. 
Unter folgenden Bedingungen war der Friedensschluss zu Prag zu 
stande gekommen: 
„Oesterreich erkennt die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes 
an und giebt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands, 
an welcher es nicht teilnimmt. 
Es erklärt sich mit allen von Preussen im Norden des Main her- 
zustellenden neuen Einrichtungen und Gebietsveränderungen einverstanden, 
wogegen Preussen sich verpflichtet, das Ländergebiet Sachsens in seinem 
bisherigen Umfange bestehen zu lassen. Den deutschen Staaten südlich 
des Main wird anheimgestellt, in welches Verhältnis sie sich zu dem 
durch Preussen geeinten Norddeutschland setzen wollen. 
Der Kaiserstaat überträgt ferner alle im Wiener Frieden 1864 er- 
worbenen Rechte auf Schleswig und Holstein an Preussen, unter Vorbehalt 
einer in den nördlichen Distrikten über etwaigen Anschluss an Dänemark 
vorzunehmenden Abstimmung. 
Es giebt seine Zustimmung zu einer Vereinigung Venetiens mit 
Italien. 
Es zahlt an Preussen eine Kriegskostenentschädigung von zwanzig 
Millionen Thalern.“
	        
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