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1795. Die Oesterreicher unter Clairfait gehen bei Offenbach
über den Main, um bei Nidda die Franzosen unter (General
Jourdan anzugreifen.
Diese, schon in den ersten Gefechten bei dem Dorfe Nidda geschlagen,
hielten es nicht für gut, auf eine Hauptschlacht sich einzulassen; sie
verliessen daher in der Nacht ihre Stellungen und zogen sich gegen
Mainz, welches noch im Besitz der Deutschen und von den Franzosen
belagert war, zurück.
1806. Treffen bei Saalfeld zwischen FranzosenundPreussen,
in welehem Prinz Louis Ferdinand von Preussen den Helden-
tod findet.
1808. Gustav von Lauer, Excellenz, langjähriger Leibarzt und
treuer Begleiter des Kaisers Wilhelm I., geboren.
1813. Friedens-Unterhandlungen der Alliirten mit Napoleon
zu Frankfurt a. M.
Blücher und Bülow stehen bei Zörbig, Merseburg ete.
mit dem Kronprinzen von Schweden; Schwarzenberg bei
Weissenfels; Franzosen bei Leipzig.
1829. Ludwig Knaus, berühmter Genremaler, zu Wiesbaden
geboren.
1847. Zusammenkunft der liberalen Oppositionin den deutschen
Kammem zu Heppenheim an der Bergstrasse.
Einweihung des Diakonissen-Öentralhauses Bethanien in
Berlin.
1858. KarlAugust Ludwig Philipp Varnhagen vonEnse,
Schriftsteller, stirbt zu Berlin.
Er war am 21. Febr. 1785 zu Düsseldorf geboren.
1867. Julius Mosen, Dichter, stirbt nach langwierigen Leiden
in Oldenburg.
1868. Rückkehr der „Germania®” von der Nordpolexpedition.
1870. Siegreiches Gefecht des Generals von der Tann bei
Artenay unweit Orleans gegen die französische Loirearmee.
Die diesbezügliche offizielle Depesche sagt: Versailles, den 11. Okt.
1870. Bayrisches Corps von der 'Iann, Cavallerie-Divisionen Prinz Albrecht
und Graf Stolberg schlugen am 10. eine feindliche Division beiArtenay,
nahmen 3 Geschütze und machten 2000 Gefangene. Diesseitiger Verlust
circa 110 Mann. Feind floh in voller Auflösung. Verfolgung wird fort-
gesetzt. Die Einnahme von Orleans steht bevor. Kavallerie - Division
Rheinbaden trieb am 10. 4000 Mobilgarden bei Cherisy über die Eure
zurück, wobei letztere erhebliche Verluste erlitten.
Der preussische Staatsanzeiger veröffentlicht eine mehreren
Cabinetten mitgeteilte Denkschrift der preussischen
Regierung, betr. die in Paris durch Schuld der dortigen
Machthaber, welche den Waffenstillstand abgelehnt haben, bevor-
stehende Hungersnot.