Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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1795. Treffen an der Pfrimm. 
Die Oesterreicher und die Reichsarmee unter Clairfayt 
schlagen die Franzosen. | 
1806. Der Herzog von Braunschweig, in der Schlacht von 
Jena und Auerstädt schwer verwundet und des Augenlichts be- 
raubt, stirbt zu Ottensen bei Altona, wohin er sich, von 
Napoleons I. Hass verfolgt, flüchten musste. 
Dort ward er auf demselben Friedhofe begraben, wo Kloppstock, 
der deutsche Freiheitssänger unter der „kühlen Linde liegt.“ 
1807. Robert Blum, Schriftsteller und politischer Agitator, zu 
Köln in ärmlichen Verhältnissen geboren. 
1810. Martin Eduard Simson, erster Präsident des Reichsge- 
rıchts in Leipzig, in Königsberg geboren. 
Sein Name ist mit der parlamentarischen Geschichte Deutschlands 
eng verwachsen. 1848 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversamm- 
Inng, im Dezember dieses Jahres ward er Präsident derselben ; 1849— 1852 
Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses und von 1867 — 1874 Präsident 
des norddeutschen und des deutschen Reichstags. 1877 zog er sich von 
dem parlamentarischen Leben ganz zurück. Seit dem Oktober 1879, 
d. h. seit der Begründung des deutschen Reichsgerichts, wirkte 
Simson als dessen erster Präsident. Gleich nach seinem Regierungsan- 
tritt verfügte Kaiser Friedrich III. drei Verleihungen des höchsten 
preussischen Ordens vom Schwarzen Adler. Mit der Kaiserin Viktoria 
erhielten diesen Orden der preussische Justizminister Dr. Heinrich Fried- 
berg und der erste Präsident desReichsgerichts Dr. Eduard 
Simson. — Mit Anfang 1891 ist er in den Ruhestand getreten und hat 
seinen Wohnsitz nach Berlin verlegt. 
Aufhebung der Erbunterthänigkeit der Bauern 
in Preussen. 
1848. Das preussische Reaktionsministerium Brandenburg-Man- 
teuffel, welches den Sitz der preussischen National-Versamm- 
lung von Berlin nach Brandenburg verlegt hatte, führt einen 
neuen Gewaltakt aus, als sich der Präsident, Freiherr von 
Unruh, ehrenvoll dagegen verwahrt, indem General von Wrangel 
mit einer starken Truppenmacht den Sitzungssaal umstellt, den- 
selben mit Truppen besetzt, die Bürgerwehr auflöst und den 
Belagerungszustand für Berlin verkündet, 
1858. Gründung des Künstler-Vereins in Leipzig. 
1859. Züricher Friede. 
Die Präliminarien von Villafranca werden bestätigt und damit der 
österreichische Einfluss in Italien beseitigt. 
Das „Schillerfest“ zur Erinnerung an die 100. Wieder- 
kehr des Geburtstages Schillers, in ganz Deutschland und in 
vielen Teilen des Auslandes gefeiert. 
1870. Kapitulation der Festung Neu-Breisach. 
Etwa 100 Offiziere und 5000 Mann werden kriegsgefangen, 100 Ge- 
schütze erobert.
	        
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