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1871. Enthüllung des Schiller-Denkmals (von Reinhold
Begas) auf dem Gensdarmenmarkt zu Berlin.
1873. Fürst Bismarck übernimmt wieder den Vorsitz im preussischen
Ministerium.
1876. Enthüllung des Schillerdenkmals auf dem vor der neuen
Akademie gelegenen Schillerplatz zu Wien.
1887. Die Aerzte Mackenzie, Schrötter, Schrader, Krause,
Schmidt und Hovell erklären die Krankheit des Kronprinzen
(Kaiser Friedrichs) für Krebs des Kehlkopfes.
11. November.
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1037. Kaiser Konrad II. soll in Italien durch eine Verschwörung,
bei welcher dortige Kirchenfürsten beteiligt sind, meuchlings
ermordet werden.
Kurz vor der Ausführung wurde der Mordplan entdeckt und wurden
die Haupträdelsführer, die Bischöfe von Cremona, Vercelli und Piacenza
ergriffen und nach Deutschland zur Haft abgeführt.
1050. Kaiser Heinrich IV. geboren.
Er zählte bei seines Vaters, Heinrichs III., Tod nicht ganz 6 Jahre;
seine Mutter, die Kaiserin Witwe Agnes, wurde nach der Verfügung des
sterbenden Kaisers und nach dem Gesetz Reichsverweserin. — Merk-
würdige Schicksale, grosse Ereignisse und Folgen kennzeichnen die Re-
gierung des unglückseligen Kaisers Heinrich IV., der durch seinen „Gang
nach Kanossa“ auch in unsern Tagen viel genannt wird.
1158. Reichstag zu Mailand, wozu die geistlichen und weltlichen
Grossen Italiens und achtundzwanzig Abgeordnete aus vierzehn
lombardischen Städten eingeladen worden waren.
Friedrich I. erklärte ihnen, als Kaiser stehe er zwar über den Ge-
setzen, da er als solcher ja die Quelle aller Gesetze sei; aber weil er
den Despotismus nicht liebe, ziehe er vor, bei dem Reichstage zu bean-
tragen, nach Massgabe der Gesetze der alten römischen Kaiser, deren
Nachfolger er ja sei, den öffentlichen Rechtszustand neu zu ordnen.
1208. Reichstag zu Frankfurt a. M., auf welchem Otto IV.
strenges Gericht gegen den Meuchelmörder, Pfalzgrafen Otto
von Wittelsbach, übt.
Dieser hatte am 21. Juni desselben Jahres den König Philipp zu
Bamberg, woselbst dieser die Hochzeit seiner Nichte Beatrix mit dem
Herzog von Meran feierte, ermordet und war entflohen. — Zu Frankfurt
nun führte der Bischof von Speyer, der jener Mordscene beigewohnt
hatte, die zwölfjährige Tochter des ermordeten Philipps, die liebliche