Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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1880. Allgemeiner deutsch-österreichischer Parteitag 
in Wien. 
‚, , Ueber 3000 Deutsche aus allen Provinzen Cisleithaniens beteiligen 
sich daran. Es wird die einstimmige Resolution gefasst, „Angesichts 
der Gefahr, die die Hegemonie der Deutschen im Kaiserstaat zu ver- 
nichten und sie nur zu einer geduldeten Bevölkerung herabzudrücken 
uroht, einmütig zusammenzuhalten und alle Parteiunterschiede fallen zu 
assen. 
1885. Kriegserklärung Serbiens an Bulgarien. 
1887. Russlands Protest gegen die englisch-französische Suez- 
Konvention. 
1890. Eröffnung des preussischen Landtags durch König 
Wilhelm II. 
In der Thronrede wird darauf hingewiesen, das die freundlichen 
Beziehungen des Reichs zu allen auswärtigen Staaten sich im Laufe 
dieses Jahres noch mehr befestigt haben und er mit Vertrauen die 
fernere Erhaltung des Friedens erwarte. — Mit knappen und kurzen 
Worten, wie es in dem Wesen des Kaisers liegt, wird die Notwendigkeit 
einer vollen Hingabe an die ernsten Arbeiten und die Hoffnung eines 
vertrauensvollen Zusammenwirkensbetont. "Trotz der nüchternen Geschäfts- 
mässigkeit der Thronrede zieht sich doch ein Grundgedanke als domi- 
nierender Gesichtspunkt für das ganze Reformwerk hindurch: Die 
Entlastung des minder begüterten Teiles des Volkes und 
die gerechtere VerteilungderLasten. Die Ihronrede verkündet 
mit Motivierungen den Gesetzentwurf betr. die Einkommensteuer, 
die Abänderung des Erbschaftssteuergesetzes, den Entwurf zum 
Volksschulgesetz, den Entwurf zur Abänderung des Gesetzes betr. 
die Ueberweisung von Beträgen aus den landwirtschaftlichen 
Zöllen an die Kommunalverbände und schliesslich den Entwurf einer 
Landgemeindeordnung für die 7 östlichen Provinzen. Auf diese 
Entwürfe bezüglich sagt die Thronrede: „Das Ziel dieser Gesetzentwürfe 
ist eine gerechtere und gleichmässigere Voranlagung der direkten Steuern 
und im Zusammenhange damit eine verhältnismässige Entlastung der 
kleineren und mittleren Einkommen und gewerblichen Betriebe.“ 
 
	        
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