Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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24. November. 
800. König Karl der Grosse hält seinen feierlichen Einzug 
in Rom. | 
‚Am folgenden Christfeste setzte ihm Papst Leo in der Peterskirche 
eine bereit gehaltene goldene Krone aufs Haupt und das Volk rief ihn 
jubelnd zum „Kaiser der Römer“ aus. 
1524. Friedrich der Gebissene, auch der Freidige genannt, 
Markgraf zu Meissen und Landgraf in Thüringen, stirbt zu 
Eisenach. 
1414. (Nach andern am 9. Nov.) Albrecht III. von Hohenzollern, 
Kurfürst von Brandenburg 1470—1486, zu Tangermünde 
geboren. 
Er wurde wegen seiner Stärke und Ritterlichkeit „Achilles“, 
wegen seiner Klugheit „Ulysses“ und wegen seiner Schlauheit auch 
wohl „Deutschlands Fuchs“ genannt. 
1632. Baruch Spinoza, Philosoph, zu Amsterdam von jüdischen 
Eltern geboren. 
Er bildete den cartestianischen Dualismus zu einem Pantheismus 
um, dessen Grundgedanken die Einheit der Substanz bildet, d. h. dessen, 
was in sich ist und aus sich zu begreifen ist. Es giebt nur eine unend- 
liche Substanz, und diese ist Gott; ihre beiden uns erkennbaren Attribute 
sind Denken und Ausdehnung. Gott ist die immanente Ursache alles 
dessen was ist und geschieht, d. h. der Gesamtheit der endlichen Dinge 
und der Welt, welche Selbstdarstellung Gottes ist; Gott wirkt nach der 
inneren Notwendigkeit seines Wesens, und darin liegt seine Freiheit. 
An die intellektuelle Erkenntnis, d. h. die adäquale Erkenntnis des 
Intellekts, der das Einzelne aus dem Ganzen, die Einzeldinge nicht als 
zufällig, sondern als notwendig unter der Form der Ewigkeit auffasst, 
knüpft sich die intellektuelle Liebe Gottes, in der unser Glück und unsre 
Freiheit beruht; die Tugend an sich ist Seligkeit. 
Er starb am 21. Februar 1677. 
1643. Schlacht bei Tuttlingen. 
In Folge geschickter Operationen wurde das französische Heer 
hier durch ein kaiserlich-bayrisches Heer unter Hatzfeld, Mercy, 
Johann von Werth und dem Herzog von Lothringen von allen Seiten 
eingeschlossen, mit Nachdruck angegriffen und gänzlich geschlagen. Ausser 
vielen Toten verloren die Franzosen auch 7000‘ Gefangene, und ihre 
Niederlage war überhaupt so gross, dass sich nur geringe Ueberbleibsel 
des beträchtlichen Heeres über den Rhein flüchteten. — Ein allgemeiner 
Jubel, begleitet von vielen Volksscherzen, verbreitete sieh wegen dieser 
Niederlage der Franzosen über den grössten Teil von Deutschland!
	        
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