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1878, Interpellation des Abgeordneten Freiherr von Schorlemer-
Alst im preussischen Abgeordnetenhause in betreff des über-
handnehmenden Wuchers, der eine allgemeines Interesse
erregende Debatte folgt.
Schorlemer-Alst versichert, dass der niedere Beamtenstand
in Berlin eine Schuldenlast von circa 1Million Mark habe
und so in die Hände der Wucherer geraten sei, dass er für Darlehen 60
bis 200 Prozent zahle.
1880. Grosse Debatte im preussischen Abgeordnetenhause über die
Einsetzung eines Volkswirtschaftsrates,
2%. November.
oll. Chlodwig I., der Grosse, fränkischer König, stirbt zu Paris.
1181. Heinrich der Löwe unterwirft sich, nach dem Falle des
vom Kaiser belagerten Lübecks, auf dem Hoftage zu Erfurt und
flieht knieend um die Gnade des Kaisers Friedrich I. (des
Hohenstaufen).
Tief erschüttert hob ihn der Kaiser auf, aber da die Feinde des
Löwen dem Kaiser den Schwur abgenötigt hatten, ihn nie mehr in seine
alten Rechte einzusetzen, konnte der Kaiser nicht mehr thun, als ihm
seine väterlichen Stammbesitzungen, die Lande Braunschweig und Lüne-
burg zu lassen, und dagegen musste er auf alle Reichslehen verzichten,
ja nach dem Spruche des Fürstengerichts sieben Jahre den Boden des
deutschen Reiches meiden. Diese Verbannungszeit setzte nachher der
Kaiser auf drei Jahre herab.
1226. Auf Antrag des Erzbischofs Siegfried von Mainz löst König
Heinrich (Sohn Friedrichs II.) von Würzburg aus das gegen-
seitige Schutzbündnis der Städte Mainz, Bingen, Worms,
Speier, Frankfurt, Gelnhausen und Friedberg als nichtig auf.
1237. Schlacht bei Corte-Nuova, in welcher der Bayern-Fürst
Ezelin IV. mit den vereinigten ghibellinischen Streitkräften, das
Heer der Mailänder und ihrer Verbündeten gänzlich schlägt.
Der Rückzug der Städtebürger am Abend des Tages wurde zu
solcher Flucht, dass die Kaiserlichen am andern Tage den Fahnenwagen
erbeuteten, welchen die Mailänder nicht mehr hatten fortbringen können
und ihn darum aller Zierathen entblösst hatten.
1308. Heinrich VII. von Luxemburg wird zu Frankfurt am
Main einmütig zum deutschen Kaiser ernannt und bald darauf
zu Aachen gekrönt. |
Die Erzbischöfe Peter Aichspalter von Mainz und Balduin von
Trier, Heinrichs Bruder, hatten zuerst die Blicke auf den edlen und that-
kräftigen Mann gelenkt, der in seiner kleinen Grafschaft Luxemburg den