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29. November.
1318. HeinrichvonMeissen(Frauenlob), ein vielgefeierter Meister-
sänger, stirbt zu Mainz, wo er unter grosser Trauer und Klage
der Frauen begraben wurde.
Im Dom zu Mainz befindet sich sein Grab.
1378. Kaiser Karl IV. stirbt zu Prag.
Ein Hauptverdienst von seiner Regierung ist die Stiftung der
ersten Universitätin Deutschland (zu Prag), und die Einführung
deutscher Sitten und Sprache in seinen slavischen Erblanden. — Er er-
liess 1356 die „goldene Bulle“, durch welche die Berechtigung zur
Kaiserwahl gesetzlich geregelt wurde.
1516. Ewiger Friede zu Freiburg.
Geschlossen zwischen König FrarzI. vonFrankreich und den
Schweizerkantonen, die sich der Besitznahme Mailands widersetzt
hatten.
1632. Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz, König von Böhmen
von 1619—20, stirbt zu Mainz.
Er war 1620 nach der unglücklichen Schlacht bei Prag (am 8. Nov.
1620) von Kaiser Ferdinand mit der Reichsacht belegt worden und lebte
hierauf im Haag. Seine Kurwürde hatte der Herzog von Bayern erhalten,
ebenso die Oberpfalz.
1761. Baron Warkotschs Verräterei gegen Friedrich Il.
entdeckt.
1762. Die Preussen unter Kleist besetzen Nürnberg.
1780. Maria Theresia, Oesterreichs grosse Kaiserin, stirbt.
Sie hatte 64 Jahre gelebt und 40 regiert. Bei manchen Schwächen
und Schatten vereinigte sie schöne menschliche Eigenschaften. Dass sie
absolute Selbstherrscherin sein wollte, und über die uralten Verfassungen
und Rechte ihrer Völker und Lande hochmütig sich hinwegsetzte, war
schuld, dass sie Oesterreich bei ihrem Tode in den traurigsten finanziellen
Verhältnissen hinterliess, und nicht, wie ihre interessierten Lobredner ihr
andichten, in Wohlstand.
1802. Wilhelm Hauff, Novellist, zu Stuttgart geboren.
1822. Albert Maybach, preussischer Staatsminister, zu Werne
in Westfalen geboren.
1823. Vermählungsfeier des Kronprinzen, nachmaligen
Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preussen mit der Prinzessin
Elisabeth, der Tochter des Königs Max I. von Bayern.
1830. Revolution in Warschau.