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1825. Eugenie John, unter dem Namen „E. Marlitt“ berühmte
Schriftstellerin, zu Arnstadt geboren.
Einige Zeit trat sie als Opernsängerin auf, verlor aber ihre Stimme.
Erst in ihrem 40 Jahre wagte sie sich mit einer Novelle an die Oeffentlich-
keit. Der Verleger ihrer Romanen erbaute ihr bei Arnstadt eine Villa.
1835. August Graf Platen-Hallermünde, Dichter, stirbt zu
Syrakus.
Er machte 1815 als bayerischer Lieutenant den Feldzug gegen
Napoleon mit, studierte dann in Würzburg und Erlangen Philologie und
Philosophie, und ging 1826 nach Italien. Seine Dichtungen sind durch
Schönheit der Form und ideale Gesinnung ausgezeichnet.
1841. Stiftung des Hohenzollernschen Hausordens durch
den Hohenzollerschen Fürsten Friedrich Wilhelm von Hechingen
und Karl Anton Friedrich von Sigmaringen, für Civil und Militär-
Verdienst mit der Devise: „Vom Fels zum Meer.”
Mit Uebernahme der hohenzollerschen Lande von der Krone Preussen
wurde der Orden zu einem königlich preussischen Hausorden.
1848. Die preussischeNationalversammlungzuBranden-
burg wird aufgelöst.
An demselben Tage giebt Friedrich Wilhelm IV. von
Preussen von selbst aus freien Stücken („octroyiert‘) seinem
Volke eine Verfassung in 112 Artikeln, die für die damaligen
politischen und sozialen Zustände liberal und zeitgemäss war,
zum Teil der englischen nachgebildet und welche durch eine neue,
aus zwei Kammern bestehende Versammlung revidiert werden
sollte.
1853. Unterzeichnung des Wiener Konferenzprotokols
in welchem die Westmächte die Integrität der Türkei
garantieren.
1859. Generallieutenant von Roon wird preussischer Kriegs-
minister.
1860. Friedrich Christoph Dahlmann, Staatsmann und be-
deutender Geschichtsschreiber, stirbt zu Bonn.
1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, strebte er für
ein einiges Deutschland unter der erblichen Kaiserwürde des preussischen
Königshauses. Als Mitglied der preussischen ersten Kammer trat er mit
aller Entschiedenheit, wenn auch erfolglos, den reaktionären Bestrebungen
entgegen.
1861. Preussen erklärt in einer Note an die Grossmächte
Dänemark gegenüber, dass es Schleswig’s Schicksal als eine
deutsche Frage betrachte und Deutschlands Ansprüche
nicht blos auf Holstein sondern auch auf Schleswig
wahren werde.
. Es heisst in dieser Note: „Die Zusage, dass weder eine Inkorpo-
ration des Herzogtums Schleswig in das Königreich stattfinde, noch