VI.
der Deutschen“ von Johann Georg August Wirth ıst bei über-
aus reicher Quellenangabe doch verschiedentlich in ihren Zeitangaben
nicht übereinstimmend mit den anerkannt guten Geschichtswerken
von Leopold von Ranke, Wolfgang Menzel, Wilhelm
Zimmermann u. A., von den Konversations-Lexika gar
nicht zu reden, die ich nur in den seltensten Fällen zu Rat gezogen
habe, wobei ich aber häufig auf deren irrige Angaben gestossen bin.
Es war daher für mich zuweilen mit grosser Mühe verknüpft,
das Richtige festzustellen und doch kann ich mich der Befürchtung
nicht verschliessen, ob ich auch in allen Teilen das endgiltig
Richtige und durchaus Zuverlässige stets getroffen habe. Bei
aller Mühe und Ausdauer, welche ich in zweifelhaften Fällen
der Richtigstellung eines Ereignisses und seines Zeitpunktes widmete,
sind vielleicht doch einige irrige Angaben unterlaufen; soweit ich
indessen dies bei einer prüfenden Durchsicht der „Aushängebogen“
noch herausfand, habe ich solche in dem Anhanger’richtig gestellt.
So glaube ich denn dem Geschichtsfreund in meinem vorliegen-
den Werke einen willkommenen Schatz interessanter, anregender
und belehrender Ereignisse, zunächst der vaterländischen Geschichte
geboten zu haben, der sich bescheiden in die Reihe derjenigen
litterarischen Erzeugnisse stellt, welche bestimmt sind auf den
patriotischen Geist des Volkes heilsam einzuwirken, denn in der
Geschichte eines Volkes entkeimt seine Gegenwart
und zeitigt seine Zukunft!
Ludwigshafen a. Rhein, Ende März 1891.
Karl Worle.