dt. März.
1080. Papst Gregor VII. spricht zum zweiten Mal in feierlicher
Synode zu Rom den Bannfluch über Kaiser Heinrich
IV. aus.
Dieser hatte sich nämlich an Gregor gewandt, und ihn, unter der
Drohung der Ernennung eines andern Kirchenoberhauptes, aufgefordert,
seinen Nebenbuhler — König Rudolf von Schwaben — mit dem Bann-
fluch zu belegen. Hierüber war der Papst so erzürnt, dass er denselben
gegen Heinrich IV. schleuderte und entschieden Partei für den
Gegenkaiser nahm.
1110. Papst Paschalis II. erneuert das Verbot der Laieninve-
stitur, was zur unmittelbaren Folge hatte, dass Kaiser Heinrich
V. über die Alpen ging, um den Papst zu zwingen, das In-
vestiturrecht der deutschen Krone anzuerkennen.
1522. Dr. Martin Luthers Rückkehr von der Wartburg, wo er
durch Friedrich des Weisen Fürsorge gefangen gehalten worden
war, bald nachdem er auf dem Reichstag zu Worms vor Kaiser
und Reich sein weltberühmtes „Amen!“ gesprochen hatte, nach
Wittenberg.
Weder die kaiserliche Achtserklärung noch die Bannbullen des
Papstes konnten Luther auf der Wartburg in der Musse stören, die er
zur Verdeutschung des neuen Testaments anwendete. Doch dauerte sie
nur 10 Monate, denn als er von Carlstadts Bilderstürmerei hörte, hielt
ihn nichts mehr zurück, und trotz der neuen Achtserklärung, welche
Kaiser Karl V. zu Nürnberg wider ihn erliess, und auf die Gefahr der
Ungnade des Kurfürsten, eilte er, mitten durch das Land des gegen ihn
erzürnten Herzogs Georg von Sachsen, nach Wittenberg.
1714. Unterzeichnung des Rastatter Friedens, zwischen dem
Haus Oesterreich und Frankreich.
Es war bei allen vorhergegangenen Verhandlungen nur von den
Angelegenheiten desKaisers inBezug auf seineErblande
die Rede gewesen; die reichsständischen Rechte zur Mitwirkung
beim Friedensschluss wurden von Kaiser Karl VI. gar nicht beachtet,
obgleich dieselben im westfälischen Frieden gewährleistet worden waren.
Oesterreich erhielt für Holland die spanischen Niederlande, das
schon von ihm besetzte Neapel, Sardinien, Mailand, Mantua, Mirandola
und Comacchio durfte es behalten und das deutsche Reich bekam wieder
Freiburg, Kehl und Altbreisach, während den Franzosen Landau
verblieb und die in die Reichsacht erklärten Kurfürsten von Bayern
und Köln, sowie mehrere kleinere italienische Fürsten wurden vom
Kaiser wieder in ihre Würden und Länder eingesetzt.
1724. Papst Innocenz XIII. stirbt. Er war ein entschiedener
Gegner der Jesuiten.