Exerzieren und Gefecht. 107
Er muß auf Besehl innerhalb von 400 m geändert werden, falls nicht
bereits vorher
„Hallepunkt frei“ befoblen war. Vorbedingungen hierfür: Nahe Ent-
fernungen, gut ausgebildete Schützen und sehr gute Beobachung. Der Schütze
hält jetzt nach den im Schulschießen gemachten Ersahrungen.
il) Feuerarten.
Beginn, Durchführung und Einstellen des Feuers.
In der Regel wird das Feuer als Schützenfeuer abgegeben. Die
Anwendung der Salve ist auf Fälle beschränkt, in denen die Truppe nicht
selbst wirksam beschofsen wird.
Nach Abgabe des Feuerbefehls wird auf: Schützenfeuer! ohne weiteres
entsichert und gefeuert, sobald der Mann sich über das Ziel usw. klar ist;
bei Abgabe von Salven geschieh: dies auf Kommando, z. B.:
Halblinks an der grünen Kuppe Kolonnen! Visier 1000! Zum
Schuß fertig! Legt — an! — Fenerl Laden!
Die Feuerfolge beim Schützenfeuer ist der Wahl des Schützen über-
lassen. Gewissenhafte, aufs Treffen gerichtete Abgabe ledes Schußes ist die
wichtigste Forderung, die an den Schützen zu stellen ist; sie bestimmt das Maß
der Feuergeschwindigkeit. Benachbarte Schützen unterstützen sich, soweit mög-
lich, in ihrer Feuertätigkeit; wenn möglich, werden seich a ihre gegen-
seitigen Wahrnehmungen mitteilen müssen (gewähltes Ziel, Geschoßeinf #nt
Maß der Abweichung). Beim lebhaften Schützenfeuer werden Lade= und
Anschlagsbewegungen beschleunigt. Es wird aber stets „ruhig abgekrümmt“!
Die Vebhaftigkeit des Feuers richter sich nach der Gefechtslage, dem
Gefechtszweck, der Beschaffenheit des Ziels und der vorhandenen Munition.
Weite Entfernung, ungünstige Beleuchtung und schwere Erkennbarkeit des
Ziels werden mäßigend auf die Feuergeschwindigkeit einwirken. Haushalten
mit der Munition ist stets geboten.
— Die höchste Feuersteigerung ist angezeigt:
beim Angriff: die letzte Vorbereitung vor dem eigenen Sturm;
in der Verteidigung: die Abwehr des feindlichen Sturmanlaufes:
bei Abwehr von Kavallerie:
in allen Gefechtsmomenten, in denen ein Zi licher Zu-
sammenstoß mit vem Feinde stattfindet (in Wälbern, Ortschaften usw.):
als Verfolgungsfeuer hinter einem weichenden Gegner.
Das Einstellen des Schützen seuers erfolgt auf: Xier Zug
stopfen!, das von allen Gruppenführern und, wenn es auf diesem Wege
nicht durchdringt, von allen Mannschaften laut nachgerufen wird.
Auf: stopfen! wird das Feuer und jede Ladebewegung sofort unter-
brochen. Schützen, die im Anschlag liegen, setzen ab; es tritt unbedingte
Ruhe und Aufmerksamkeit auf die nun folgenden Befehle ein. Soll das
Fuer auf das gleiche Ziel fortgesetzt werden, so unterbleibt die nochmalige
ezeichnung und das Kommando lautet: Weiter senern! Tritt eine Unter-
brechung det Feuers ein, so wird die Erstarrung auf: Durchladen! gelöst.
3. Feuerleitung Fenerdisziplin und Venerverteilung.
Die Leitung des Feuers muß solange wie möglich aufrechterhalten
werden und in der Hand des Führers bleiben. ·
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erst in zweiter Linie entscheidet die Rücksicht auf die Größe.
Häufiger Zielwechsel verurfacht Unruhe und zersplittert die Kraft.