Ordination. 965
handelt, auch bezüglich der Amortisirung dieser Papiere, die Bestimmungen der
Deutschen WO. (Art. 11—13, 36, 39 Abs. 1, 73 und 74), im Uebrigen die
Landesgesetze. Durch das einem Indoffamente beigefügte Verbot der Weiterbegebung:
„nicht an Order“ oder dergl. (Rektaindossament) wird das O. nicht in ein Rekta-
papier umgewandelt, sondern nur bewirkt, daß spätere Indossatare kein Regreßrecht
gegen den das Verbot setzenden Indossanten haben.
Der aus einem O. Verpflichtete kann sich nur solcher Einreden bedienen, welche
ihm nach Maßgabe der Urkunde selbst oder unmittelbar gegen den jedesmaligen
Kläger zustehen, denn jeder neueintretende Gläubiger erwirkt aus der schuldnerischen
Erklärung mit wirklicher oder zu subintelligirender Orderklausel, aus dem Geben
und Nehmen des ordnungsmäßig beschriebenen Papiers, welches mit dem Willen,
Schuldner, bzw. Gläubiger zu werden, geschieht, ein neues, selbständiges Recht.
Doch wird über die Natur der Verpflichtung aus dem O., insbesondere darüber,
ob diese ein seitig (durch Kreation seitens des Ausstellers, wie namentlich
Kuntze annimmt) oder durch Vertrag (bestehend im Schreiben, Geben und
Nehmen des Papiers in der Absicht, dadurch verpflichtet, resp. berechtigt zu werden,
wie Thöl, Ladenburg u. A. wol mit Recht behaupten), viel gestritten, eine
Kontroverse, welche gewöhnlich auf dem Gebiet des Wechselrechts behandelt wird. —
Auch aus dem Accept einer an Order lautenden kaufmännischen Anweisung wird der
Indossatar derfelben berechtigt. — Vgl. überhaupt den Art Indossament.
Quellen: Art. 301—305 des Allg. Deutschen HSGB. — Art. 11—13, 36, 39, 73—74
der Allg. Deutschen WO. — Ueber Amortisation der O. s. CPO. §§ 837 ff. — Franz. Recht:
Code de comm. art. 136—140, 187, 188. — (Vgl. Zeitschr. für das ges. H. R. Bd. XXII. S. 257
bis 258.) — Franz. Gesetz über Cheques vom 23. Mai 1865 und vom 19. Febr. 1874.
Lit.: Brinkmann, H. R., §§ 125, 125 a. — Dahn in Bluntschli's Deutschem
Priv. R., §§ 163, 168. — Endemann, H.R., * 85. — Gad, H.R., §§ 52, 74, 145. —
Goldschmidt, H.R., 88 70, 71, 75, 76 (über Negoziabilität der Konnossemente S. 664 ff.
der Lagerpapiere S. 773 ff.. — v. Hahn= Komment. zum HG#., II. S. 92—102.
Jolly in der Ztschr. für H.R., Bd. I. S. 175, 332. — Kuntze, Bliggtion und Sin-
gularsuccession, §§ 34 ff. — Ztschr. für F Rod. II. S. 570; Bd. V. S. 198. — Laden-
burg, Die Anweisung und die gezogenen Wechsel, 1858, § 13. — Makower, Allg. Deutsches
HGB., 8. Aufl. S. 316 ff. und die dort angegebenen Entscheihungen — Thöl, .„R., Bd. I.
6 Aufl. §§8 218—221, 211—213, 325; Bd. II. (W. R.) 4. Aufl. 9§ 115, 121—124, und die
dort cit. Lit. (sehr ausführlich). — Frcole We La lettera di cambio, Firenze 1869.
*158, 159; Derselbe, Dialcuni progetti di legge sulli cambiali, Bologna 1871, p. 19 ss. —
Ueber Geschichte der O.: Biener, Hist. Abhandlungen über den Ursprung des Wechsels,
1846; Derselbe, Wehhelrecttl Abhandlungen, 1859, S. 1—302. — Götz, Art. Giro in
Ersch u. Gruber, Enc d. Wissensch. u. Künste, 1859. I. 68 S. 1—136. — Kuntze, W.R.,
1. §§ 15—19 u. die angef, Lit. — H. nuer Beiträge zur Geschichte der Werthpapiere,
in der Zeitschr. für das ges. H. R. Bd. XXII. 1, 59, 505; Bd. XXIII. S. 225, insbes. von
S. 32 an. — Stobbe, Deutsches .S. -b 178 und die dort angeführte Lit. —
O. Wächter, Encyklop.“ des W.R., 1879, S. 692 ff. und die übrige wechselrechtl. Lit. —
Ueber Cheques: Louis Nouguier, Commentaire des lois de 1865 et 1874 conc. les cheques,
Par. 1874. — Die Lit. hinter d. Art. Chek. — Ueber die Frage, ob Kreation oder Vertrag
s.: Gareis, Die Kreationstheorie, eine wechselrechtliche Kritik, Amberg 1868, und die dort
namentlich S. 9 angegebene Lit.; auch Derselbe, Kurzgef. Lehrb. des H.R., 887 76—80. —
Ffrnere de Fontenay, Die Wechselferderun hat Aähren Grund in einem Vertrage, in der
eitschr. für das ges. H.R., 3 K. Adolf Stein, Skizze einer Theorie der
Inhaber- und Orderpapiere, Ver #. — Sealler Ladenburg im Centralorgan für H.=
u. W.R. N. F. Bd. VIII. S. 378 ß 6879 — Ueber das Warrantindossament Gareis
im cit. Centralorgan für H.= u. W.R. N. F. Bd. VIII. S. 301 ff. Gareis.
Ordination (Th. I. S. 647 673), in der katholischen Kirche die Ueber-
tragung der Fähigkeit, die der Kirche anvertrauten Gnadenmittel und Heilsgüter
auszuspenden oder wenigstens — so bei den niederen ordines — bei den darauf
gerichteten gottesdienstlichen Handlungen als Assistenten mitzuwirken. Nach der
katholischen Lehre ist die O. eines der sieben Sakramente jener Kche Der Er-
theilung derselben — über ihre Voraussetzungen f. a. a. O. — gehen sog. scrutinia,
d. h. besondere Prüfungen und Untersuchungen über die Tauglichkeit des Kandidaten
vorher, auch muß sich der letztere vor dem Empfang der höheren Weihen durch sog.
