252 Der auswärtige Handel. VI. Buch.
1800 1900 112
in Tonnen n Mill. M. n Tonnen sin Min. M.] in Tonnen in Min. Mé.
Ween 672 887 104,1 998 784 133,5 1 97483533 32,
Roggen 879 784 98,1 817 241 91,.,6 —481 588 81,6
Safer 187 256 21,8 356 853 36,0 280 727 29,7
Gerfftte 728867 96,7 751 458 88.3 2 969 413 404.4
Zusammen Einfuhrüberschuß: 2 468 794 320,7 2924336 349,.4 4742 390 684,9
Aus diesen Zahlen geht eines mit Deutlichkeit hervor: Der Einfuhrüberschuß hat
sich im letzten Jahrzehnt stark gesteigert: von 349,4 auf 684,9 Mill. M. An der Spitze
steht Gerste, dem Weizen in nur geringem Abstand folgt, während Hafer bloß einen
Einfuhrüberschuß von 29,7 Mill. M. hat. Eine eigenartige Entwicklung hat der NRoggen-
handel genommen, der früher stets passiv war, jetzt aber schon mit 81,6 Mill. AM. aktiv
ist. Die Verschiebung in den letzten Jahren ist geradezu staunenswert. An solche Folge-
wirkungen des Einfuhrscheinwesens hat bei seiner Einführung kaum jemand gedacht.
Man rechnete damals mit einer Zollanrechnung von zirka 1 600 000 M., stellte sich also
die zu erwartende Ausfuhr sehr gering vor. Statt dessen hat der Ertrag der in Anrech-
nung genommenen Einfuhrscheine die folgende Entwicklung genommen (in Mill. M.):
1894. 7 19000. 22 190000. 57
1895. 9 1901P1. 15 1907. . . .. 54
1896. .... 8 19002. 15 190068. 99
1897. .. .. 14 19085. 21 19000 98
18933. 14 1904. 31 19190. 122
1899. 20 19085. 33 1911. 105
1912. 126
Um die Getreideeinfuhr in ihrer Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft
richtig einschätzen zu können, muß sie der inländischen Produktion gegenübergestellt
werden. Dies ist auf der folgenden Tabelle geschehen.
Weizen Roggen Hafer Gerste
in Mill. Tonnen in Mill. Tonnen in Mill. Tonnen in Mill. Tonnen
1890 1900 1912 1800 1900 1912 1800 1900 19121890 1900 1912
Produktion in Deutschland 2,83/ 3,844 355,87|8, 3O3
Ne#tt in fuhr bzw. Ausfuhr(—)]) 0, 67 10, 9901,990, 88 o,82 O, 48 CO, 18 o,35 o0, s o,73 , 75
Gesamtbedarf: 3,50% 88 S,OODy 4 8,80 3,01 3,75 6, 45
Prozentsatz der Einfuhr bzw.
Ausfuhr —— ... 19,20,51, 2 15,0,! „ 14,7 13,6 24,2 20,0 46,0
An dieser Aufstellung ist zunächst zu bemerken, daß sie auf unbedingte Zuverlässig-
keit keinen Anspruch machen kann. Die Fehlerquelle liegt in der Produktionsstatistik.
Bis zum JZahre 1898 erfolgte die Feststellung der Ernte durch die Gemeinde- und Guts-
vorsteher. Seitdem werden die Schätzungen von etwa 7000 Sachverständigen vorge-
nommen, die jeder über einen Bezirk von 50—100 qkm zu berichten haben. Sofort
nachdem diese neue Erhebungsart zur Durchführung gekommen war, ergab sich eine
Erhöhung der Produktionsziffer von 12—19%0. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Sach-
700