Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Hauptmann (2) auf sechs Monate Gefängnis erkannt. Die Angeklagten 
hatten gegen die Beschuldigungen auf das entschiedenste protestiert. 
(Täglische Rundschau, 24. November.) 
Meldung des Großen Hauptquartiers. 
Den 23. November, vormittags. 
Die Kämpfe bei Nieuport und MBpern dauern fort. Ein kleines eng- 
lisches Geschwader, das sich zweimal der Küste näherte, wurde durch unsere 
Wstia vertrieben; das Feuer der englischen Marinegeschütze blieb 
erfolglos. 
im Argonnenwalde gewinnen wir Schritt vor Schritt Boden; ein 
Schützengraben nach dem anderen, ein Stützpunkt nach dem anderen wird 
den Franzosen entrissen. Täglich wird eine Anzahl Gefangener gemacht. 
Eine gewaltsame Erkundung gegen unsere Stellungen östlich der 
Mosel wurde durch unseren Gegenangriff verhindert. 
In Ostpreußen ist die Lage unverändert. 
In Polen schiebt das Auftreten neuer russischer Kräfte aus Richtung 
Warschau die Entscheidung noch hinaus. In der Gegend östlich Czen- 
stochau und nordöstlich Krakau wurden die Angriffe der verbündeten 
Truppen fortgesetzt. Oberste Heeresleitung. 
Die Furcht vor dem deutschen Einfall. 
London, 23. November. Die Militärkritiker fast aller großen 
Blätter sind einstimmig der Annahme, daß eine Aktion der deutschen Hoch- 
seeflotte gegen die englische Küste unmittelbar bevorsteht. Diese Meinung 
wird mit dem Umstand begründet, daß durch die zunehmende Vereisung 
des Baltischen Meeres die deutsche Ostseeflotte zu anderweitiger Verwen- 
dung frei werden wird, und somit die deutsch-maritimen Streitkräfte in 
der Nordsee eine bedeutende Verstärkung erfahren werden. Außerdem 
müßten die umfassenden Vorbereitungen, die seit Kriegsausbruch in Kiel 
und Hamburg betrieben worden seien, ihrer Beendigung entgegensehen. 
Die englischen Militärkritiker halten die Möglichkeit einer deutschen Lan- 
dung durchaus nicht für ausgeschlossen, und fordern die englische Bevölke- 
rung in diesem Falle zu einem schonungslosen Franktireurkrieg gegen 
deutsche Invasionstruppen auf. (Post, 23. November.) 
Oberst Maritz an Kolonel Brits. 
Amsterdam, 23. November. Oberst Maritz hat seinen Vertrag mit 
dem deutschen Gouverneur von Deutsch-Südwest-Afrika mit folgendem 
Schreiben an den Kommandeur der Regierungstruppen Oberst Brits 
übersandt: Kelmoes, 16. Oktober 1914. 
An den Obersten Koenbrits. 
Lieber alter Freund! 
Es gab einmal eine Zeit, in der wir gemeinsam gekämpft und ge- 
litten haben für die heilige Sache unseres Landes und Volkes. Wir 
haben jetzt wiederum die Möglichkeit, für das gleiche Ideal zu kämpfen. 
Ich weiß, daß Sie ein treuer Afrikander sind und daß Ihr Herz noch 
ebenso warm für unser Volk schlägt. Anbei werden Sie einen Vertrag 
finden, den ich mit der deutschen Regierung eingegangen bin und ich bitte
	        
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