— 762 —
Sie, uns in dieser Angelegenheit Ihren Beistand zu leisten. Unter un-
Eerer Schar ist eine Stelle für den alten Kämpfer für die Freiheit der
uren, General Brits, offen, und das Volk der Buren ruft Sie auf, der
Stimme des Volkes Gehör zu geben. Ihr früherer Waffenbruder
(Post, 23. November.) gez. A. G. Maritz, Oberst.
Schwere franzöfische Schlappe in Marokko.
Madrid, 23. November. Nach glaubwürdigen Zeitungsnach--
richten haben französische Truppen bei Kanifra am 13. d. M. eine schwere
Schlappe erlitten. Es sollen wenigstens 23 Offiziere und 600 Mann
gefallen sein. Die Marokkaner eroberten zwei Batterien.
(Deutsche Tageszeitung, 24. November.)
Deutsche Gefangene in England niedergeschossen.
London, 23. November. Das Reutersche Büro berichtet:
In Douglas auf der Insel Man versammelten sich im Gefangenen-
lager am letzten Donnerstag auf ein gegebenes Zeichen 2000 Kriegs-
gefangene im großen Speisesaale und überfielen, in der Absicht, zu ent-
kommen (7), die Wache. Diese schoß in die Luft; da dies nichts nützte,
wurde eine zweite Salve abgegeben, durch die 4 Mann getötet oder tödlich
verletzt und 12 ernstlich verwundet wurden. Die Verwundeten wurden
ins Spital gebracht, die übrigen Gefangenen ergaben sich. Ein Mann,
der, um zu entrinnen, auf das Dach geklettert war, fiel herab und zer-
schmetterte sich die Schädeldecke. Eine Untersuchung des Vorfalls wurde
eingeleitet. (Deutsche Tageszeitung, 24. November.)
Protest der Schweiz in Bordeaux und London; die „Schützer der
Neutralen“.
Bern, "23. November.
Am Sonnabend überflogen einige englische, vielleicht auch französische
Flugzeuge, von Frankreich her kommend, schweizerisches Gebiet und
griffen darauf in Friedrichshafen die Zeppelinwerft an. Angesichts dieser
offenkundigen Verletzung der schweizerischen Neutralität beauftragte der
Bundesrat die schweizerischen Gesandten in London und Bordeaux, bei
der britischen und der französischen Regierung gegen die Verletzung der
schweizerischen Neutralität nachdrücklich Verwahrung einzulegen und
Genugtuung zu verlangen. (W.T. B.)
Englische Unterseeboote in Helsingfors.
Eine Stockholmer Meldung der „Deutschen Tageszeitung“ besagt:
„Das „Helsingborger Dagblad“ erfährt aus sicherer Quelle, daß sich
augenblicklich fünf englische Unterseeboote im Finnischen Meerbusen be-
finden. Einige von ihnen lagen vor einigen Tagen in Helsingfors.
Englische Offiziere zeigten sich in der Stadt. Die russische Flotte, die
früher Helsingfors verlassen hatte, um in Kronstadt zu überwintern, ist
nach Helsingfors zurückgekehrt, wobei ein größerer Kreuzer im Helsing-
forser Hafen auf Grund stieß, wo er noch festsitzt. Infolgedessen ist der
Allgemeinheit der Zutritt zu dem Hafen verboten.“
Natürlich können englische Unterseeboote in die Ostsee nur unter
Verletzung der dänischen oder der schwedischen Neutralität, wahrscheinlich