Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

Kreise und einzelne hervorragende und bekannte Persönlichkeiten haben ver- 
sucht, zunächst im neutralen Ausland durch mündliche Aussprache, durch 
Schriften und Zeitungen aufklärend zu wirken. Nicht überall scheint man die 
tichtigen Wege eingeschlagen zu haben und ist dadurch vom Ziele ab- 
gekommen. Mit allzu stürmischen und pathetischen Vorstößen ist nichts 
auszurichten. Vor allem aber mangelte es an der einheitlichen und 
kritischen Leitung; wir baren auf diesen Kampf nicht vorbereitet, und 
so fehlte die Organisation dafür. Eine ruhige, sachliche, aktenmäßige 
Darstellung, wie sie unser Buch bietet, wird noch immer das wirksamste 
Mittel der Aufklärung sein. 
So sind denn auch schon Erfolge zu verzeichnen. Stimmen, die die 
Lügenmethoden entrüstet ablehnten, hat's von Anfang an in allen 
Ländern gegeben. Aber fie bildeten eine verschwindende Minderheit und 
konnten gegenüber der Gewalttätigkeit der Mehrheit nicht aufkommen. 
Dieselbe Gewaltätigkeit wird den Bemühungen entgegengestellt, der 
Wahrheit den Weg zu ebnen. An letzter Stelle steht der berühmte 
englische Zensor, der an Willkür und grober Entstellungskunst alles über- 
trifft, was aus den schwärzesten Zeiten deutscher Reaktion berichtet wird. 
Die deutschen Erfolge auf den Schlachtfeldern werden auch weiterhin 
der deutschen Wahrheit das Ohr des Auslands am wirksamsten öffnen. 
Aber wir dürfen daneben nicht in der stillen Arbeit, in dem stillen Kampfe 
gegen die Lüge, nachlassen. Das Ringen um die gute Meinung des Aus- 
landes ist für uns nicht etwa nur ein ethisches Bedürfnis, sondern die 
Lüge, mit der wir es zu tun haben, ist eine wirkliche Macht, die die 
Stellung des Feindes mittelbar und unmittelbar stärkt und festigt. 
Darum ist es Pflicht, im Kampfe dagegen nicht zu erlahmen, wenns auch 
ein Stellungskampf ist, bei dem der Erfolg Schritt vor Schritt errungen 
werden muß. Schließlich wird uns auch hier der Sieg zufallen. 
 
	        
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