Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

Gegen unsere Stellungen südöstlich und nördlich von Radziwillow führte der Feind 
gestern zahlreiche heftige Angriffe. Er wurde überall abgewiesen. Die unter dem 
Befehl des Generals v. Linsingen kämpfenden Streitkräffe drängten nordöstlich von 
Gorochow und östlich von Lokaczy die Kussen weiter zurück. Zei Lokaczy brachten 
unsere Truppen über 400 Gefangene und 4 russische Maschinengewehre ein. 
Am Stochod-Styr-Abschnitt scheiterten mehrere skarke Gegenangriffe des Feindes. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern war das Artilleriefeuer im Nord- 
abschnitt der Hochfläche von Doberdo zeitweise sehr hefkig. 
Wiederholte feindliche Infanterieangriffe auf unsere Stellung südlich des Arzli 
Brh würden abgewiesen. 
Im Dlöckenabschnitt begannen heute früh lehhafte Artilleriekämpfe. An der 
Dolomitenfront scheiterte ein neuerlicher Angriff der Italiener auf die Croda del 
Ancona. Das gleiche Schicksal hakten vereinzelte feindliche VBorstöße aus dem Kaum 
von Drimolano. 
Im Ortlergebiet besetzten unsere Truppen mehrere Hochgipfel an der Grenze. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz. An der unteren Volusa Geplänkel. Lage 
unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
Ereignisse zur See. Am 22. Juni abends hatte eine Gruppe von Seeflug- 
zeugen feindliche Stellungen bei Monfalcone erfolgreich mit Bomben belegt. Am 
23. Juni früh hat ein Seeflugzeuggeschwader Venedig angegriffen. Im Fort Nirolo 
Alberoni, in der Gasanstast, besonders aber im Arsenal wurden mit schweren Zomben 
viele Volltreffer erzielt und starke Zrande hervorgerufen. Die Flugzeuge wurden 
hestig, aber erfolglos beschossen und kehrten unversehrt zurück. 
Flottenkommando. (W. T. S.) 
Weitere türkische Erfolge in Hersien und im Kaukasus. 
Konstantinopel, 23. Juni. Das Hauptquarkier feilt mit: An der Irakfront 
hat sich nichts Wichfiges ereignet. 
Ansere mit der Säuberung Südpersiens beauftragten Truppen griffen am 21. Juni 
energisch die im Engpaß von Daitak, der von beiden Seiten von 1500 Meter hohen 
Bergen umgeben ist, verschanzten Russen an. Nachdem sse den Feind von dort 
verkrieben hatten, verfolgten sie ihn weiter und rückten bis zur Ortschaft Servil vor, 
die sich 15 Kilometer ösilich von diesem Engpaß befindet. Die Verluste des Feindes 
bei der Verteidigung des Engpasses werden als ziemlich hoch angesehen. 
An der Kaukasussront hat sich auf dem rechten Flügel und im Zentrum nichis 
Bedeutendes ereignet. Auf dem linken Flügel bemächtigten sich unsere Truppen 
nördlich des Tschorukfiusses am 22. Juni morgens nach Stürmen mit dem Bajonett 
des größten Teiles der russischen Stütpunkte auf einer über 2000 Meter hohen 
Bergkekte. Der Feind, der seit einiger Zeit sehr große Tätigkeit entwickelt hatte, 
hatte diese nach Süden hin stark befestigt. So haben wir auch in diesem Abschnitt 
 
	        
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