Der Recueil Martens
Ein Beitrag zur Literärgeschichte des Völkerrechts
Von
F. von MARTITZ
HEINRICH TRIEPEL, Nouveau Recueil General
de Traites et autres Actes relatifs aux Rapports
de Droit International. Continuation du Grand
Recueil de G. Fr. de Martens. Troisieme Serie.
T. I-R, 1909—1919.
Die unter der abkürzenden Bezeichnung: Recueil Martens
bekannte Sammlung von Staatsverträgen, das größte Quellenwerk
der modernen Völkerrechtswissenschaft, das einstmals GEORG
FRIEDRICH VON MARTENS in Göttingen, der Vater des positiven
Völkerrechts, ins Leben gerufen hat, ist trotz des französischen
Gewandes ein deutsches Nationalunternehmen geblieben. Nur
deutsche Rechtsgelehrte und Publizisten sind es gewesen, welche
die jedem Historiker und Politiker unentbehrlich gewordene Samm-
lung nach 'dem Tode ihres ehrwürdigen Begründers (1821) in
seinem Geiste fortführend dazu beigetragen haben, ihr die domi-
nierende Stellung in der völkerrechtlichen Weltliteratur zu er-
halten. Und von Anfang an bis auf die jüngste Zeit hat die näm-
liche deutsche Verlagsbuchhandlung (Dieterich in Göttingen
und in Leipzig; jetzt Th. Weicher in Leipzig) ihren Ruhm
darin gefunden, auch diesem wissenschaftlichen Unternehmen Halt
und Stütze zu sein. Nunmehr liegt vor der Teil IX derjenigen