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Glasindustrie u. ihrer Arbeiter (1903); Keßler,
Gesch., der Organisation der Steinarbeiter Deutsch-
lands (Mitschke, Rixdorf-Berlin); Rexhäuser, Zur
Gesch. des Verbandes der deutschen Buchdrucker
(1900); Flügler, Gesch, des Verbandes der deut-
schen Buchdrucker u. der Lohnbewegung im Buch-
druckergewerbe (1908); Klüß, Die alteste deutsche
Gewerkschaft: Die Organisation der Tabak= u.
Zigarrenarbeiter bis zum Erlasse des Sozialisten-
gesetzes (1905); Paeplow, Die Organisation der
Maurer Deutschlands 1869/99 (1900); Hus, Neu-
trale oder parteiische Gewerkschaften? Ein Beitrag
zur Gewerkschaftsfrage, zugleich eine Gesch, der deut-
schen Bergarbeiterbewegung (1900, vergriffen);
Heilborn, Die „Freien“ Gewerkschaften seit 1890.
Ein Überblick über ihre Organisation, ihre Ziele u.
ihr Verhältnis zur sozialdemokrat. Partei (1907);
Troeltsch u. Hirschfeld, Die deutschen sozialdemo-
kratischen Gewerkschaften. Untersuchungen u. Ma-
terialien über ihre geographische Verbreitung 1896
bis 1903 (1905); Hirschfeld, Die freien Gewerk-
schaften in Deutschland 1896/1906 (1908); Die
„freien“ u. die Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften
nebst einer Darstellung der sozialökonom. Ursachen
u. Ziele der Gewerkschaftsbewegung (M.-Gladbach
1907); Timm, Aus dem Entwicklungsgang der
deutschen Gewerkschaftsbewegung (1902); Kampff-
meyer, Streifzüge durch die Theorie u. Praxis der
Arbeiterbewegung (1907); Umbreit, Die gegneri-
schen Gewerkschaften in Deutschland (1907); Kon-
gresse der freien Gewerkschaften: Protokolle Halber=
stadt 1892, Berlin 1896, Frankfurt a. M. 1899,
Stuttgart 1902, Köln 1905, Hamburg 1908 (Ber-
lin, Verlag der Generalkommission); Internatio-
nale Arbeiter-Kongresse: Protokolle Paris 1889,
Brüssel 1891, Zürich 1893, London 1896, Paris
1900, Amsterdam 1904 (Berlin, Verlag Vorwärts);
Sozialdemokratische Parteitage: Protokolle Dres-
den 1903, Bremen 1904, Jena 1905, Mannheim
1906; Brunner, Die deutschen Gewerkschaften 1891
bis 1904 in graph. u. statist. Darstellung (1905);
ders., Die deutschen Gewerkschaften. Neue graph.
Darstellungen u. statist. Tabellen (1908); Gleich-
auf, Gesch, des Verbandes der deutschen G. (Hirsch-
Duncker; 1907); Goldschmidt, Die deutschen G.
(Hirsch-Duncker). Eine kurz gefaßte Gesch. ihrer
Begründung u. Entwicklung (1907).
Müller, Die christliche Gewerkschaftsbewegung
Deutschlands mit bes. Berücksichtigung der Berg-
arbeiter= u. Textilarbeiter-Organisationen (1905;
grundlegendes Werk für die Gesch. der christl. Ge-
werkschaftsbewegung von 1894/1903; vergriffen);
ders., Kathol. Arbeitervereine. Mit einem Anhang
über die Gesch, der kathol. Arbeitervereine (1907);
Die christl. Gewerkschaften (M.-Gladbach (1908);
Kongresse (3., 4., 5., 6.) der christl. Gewerkschaften:
Protokolle Krefeld 1901, München 1902, Essen
1904, Breslau 1906; Protokolle der Verhand-
lungen derchristl. Arbeiterkongresse: Frankfurt 1903,
Berlin 1907 (Verlag: Gesamtverband der christl.
Gewerkschaften, Köln); Jahrbuch der christl. Ge-
werkschaften, 1. Jahrg. (1908); Rhenanus, Christl.
Gewerkschaften oder Fachabteilungen in kathol.
Arbeitervereinen? (1904); Gesch. u. Entwicklung
des christlich-soz. Metallarbeiterverbandes Deutsch-
lands u. Protokoll der 4. Generalversammlung in
Aachen 1906 (1906); Gasteiger, Diehristl. Arbeiter-
bewegung in Süddeutschland (1908); Imbusch,
Gesch. der deutschen Bergarbeiterbewegung (1908);
Gewerk= und Arbeitervereine.
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ders., Ist eine Verschmelzung der Bergarbeiterorga-
nisationen möglich? (1906); Erdmann, Die christl.
Arbeiterbewegung in Deutschland (1908); Die
Gelben. Mit bes. Berücksichtigung der Gelben
Frankreichs (1907); Kulemann, Die Gewerkschafts-
bewegung. Darstellung der gewerkschaftl. Organi-
sationen der Arbeiter u. Arbeitgeber aller Länder
(1899), in 2. Aufl. unter dem Titel: Die Berufs-
vereine (1909); Internat. Berichte über die Gewerk-
schaftsbewegung: I., 2., 3., 4. 1903, 1904, 1905,
1906; hrsg. von dem internat. Sekretär der gewerk-
schaftl. Landeszentrale (Berl. 1904, 1906, 1907,
1908); Deutsch, Gesch. der österr. Gewerkschafts-
bewegung (1908); Höger, Aus eigener Kraft. Die
Gesch. eines österr. Arbeitervereins seit 50 Jahren
(1892); Bericht der Gewerkschaftskommission Öster-
reichs an den 5. Kongreß der Gewerkschaften Öster-
reichs u. Versammlungsprotokoll des 5. Gewerk-
schaftskongresses (1907); Die Gewerkschaften Oster-
reichs 1892/1906 in graph. Darstellung (1907);
Scerer, Der schweizerische Metallarbeiterverband.
J.
—
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Zu dauernder Orientierung vergleiche man das
„Korrespondenzblatt der Generalkommission der
Gewerkschaften Deutschlands“, „Das Zentralblatt
der christl. Gewerkschaften Deutschlands“, den „Ge-
werkverein“ (Hirsch-Duncker), das „Reichsarbeits-
blatt", die „Soziale Praxis“ u. die Publikationen
der Statistischen Arbeitsämter des Auslandes.
B. Arbeitervereine. 1. Katholische Ar-
beitervereine. Sie sind bisher nur für die
gewerblichen Arbeiter unter Ausschluß der Hand-
werksgesellen errichtet. Ihre Aufgabe ist die
religiös sittliche, allgemein bildende, fachliche,
staatsbürgerliche und soziale Schulung ihrer Mit-
glieder, die Pflege des religiös-sittlichen Lebens,
des Standesbewußtseins und einer edlen Lebens-
haltung. Letztes Ziel ist die Einordnung der Ar-
beiter als eines den übrigen gleichwertigen Stan-
des in die Gesellschaftsordnung; zur Erreichung
dieses Zieles erachten sie an erster Stelle erforder-
lich rege Selbstbetätigung der Arbeiter in Förde-
rung ihrer vielseitigen Standesinteressen. Zu dieser
Selbstbetätigung wollen die Arbeitervereine ihre
Mitglieder erziehen. Sie sind daher weder wirt-
schaftliche noch politische, sondern Bildungs= und
Erziehungsvereine. Als Mittel dienen rege Be-
teiligung am kirchlichen Leben, Vorträge mit Dis-
kussionen, soziale und apologetische Unterrichts-
kurse, Verbreitung einer Arbeiterzeitung, Schriften=
kolportage, Vereinsbibliothek usw.; ferner Ge-
währung von Recchtsschutz durch Anschluß an
Volksbureaus oder durch eigene Arbeitersekre-
tariate, Förderung des Arbeitsnachweises, An-
schluß an Sparkassen, Zentralkrankengeldzuschuß-
kassen, Zentralsterbekassen, soweit nicht in den
Vereinen ältere lokale Unterstützungskassen be-
stehen, u. a. m. — Die Organisation der
Arbeitervereine ist folgende: Die Leitung und die
Verwaltung der Vereine liegt in den Händen
eines von den Mitgliedern gewählten Vorstandes
und der Generalversammlung. An der Spitze des
Vorstandes steht, da die Pflege der Religiosität
als eine der vornehmsten Aufgaben gilt, ein von