„Die Geschichte hat dieser Forderung des Präsidenten recht gegeben.
Wenn in einem Augenblick, da die Generale auf beiden Seiten sich noch
den Sieg auf dem Schlachtfeld zutrauten, wenn damals Staatsmänner
von nationaler Selbstbeherrschung und internationalem Pflichtgefühl
die Kraft zu Verhandlungen gefunden hätten,! beide Gegner bereit,
entehrenden Bedingungen gegenüber Nein zu sagen und lieber noch
einmal zu schlagen, beide Armeen unbesiegt, beide Heimatfronten auf-
recht, aber beide ernüchtert, dann wäre freie Bahn gewesen für die
Gesinnung gegenseitiger Achtung: die vier Jahre lang zurückgedrängten
Heilkräfte der Menschheit wären am ersten Tage so rasch und so selbst-
verständlich freigegeben worden, wie Arzte und Sanitäter nach der
Schlacht an die Arbeit geschickt werden."“
1 Ich bringe im Anhang IV drei von mir erbetene Meinungsäußerungen eng-
lischer Holitiker aus dem Jahre 1921. Sie stammen von Männern, die während
des Krieges in vorderster Linie für den Verständigungsfrieden eingetreten sind und
behandeln die Frage: hatte die englische Friedensbewegung jemals Aussicht, sich
durchzusetzen?
:Aus meinem Vortrag „Bölkerbund und Rechtsfriede“ vom 3. Februar 1919.
Gedruckt Preuß. Jahrbücher, März-Heft 1919.
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